Wenn die Angst vor dem Volksentscheid zur Unwahrheit greift!

Leserbrief von Dr. Norbert Obermayr

Manipulation zeichnet sich durch unüberprüfbare Argumente oftmals in Verbindung mit der Erzeugung undefinierbarer Angst aus. Die Anwendung von Halbwahrheiten bis hin zur Lüge gehören ebenfalls dazu. – Die IG «Nein zur Regierungsdirektwahl» veröffentlichte in mehreren Auflagen (zuletzt in einem ganzseitigen Inserat) eine Zeichnung der man bewusste Fälschung – also Lüge – vorwerfen könnte. Im Bild zur zukünftigen Regierungsbildung wird das Fürstenhaus ganz ausser Acht gelassen. Diese Falschdarstellung muss korrigiert werden. Richtig ist vielmehr:

Es ändert sich faktisch fast nichts am bisherigen Wahlverfahren. Lediglich dazu kommt, dass das Volk von Wahlvorschlägen jene Kandidaten vorauswählen kann, die es für die Bestgeeignetsten hält.
Die Bevölkerung hat einen Anspruch darauf, von politisch Verantwortlichen vertreten zu werden, die fachlich und persönlich am geeignetsten sind. Der Schutz der demokratischen Grundordnung und die Vermittlung der entsprechenden Interessen zwischen Bürger und Regierung, aber auch zum Landtag und zum Fürst, müssen die Hauptmotive politischen Handelns sein. Die kolportierte Angst, Regierung und Landtag könnten sich in Zukunft blockieren, ist nur dann möglich, wenn Parteiinteressen vor Bürgerinteressen gestellt werden.
Sicherheit ist ein Grundbedürfnis der Menschen. Sicherheit wird aber nur dadurch erreicht, indem es Menschen gibt, die bewusst Unsicherheiten aufsuchen, um Sicherheit zu generieren. Ohne das Akzeptieren von Unsicherheit gäbe es keine Veränderung, und ohne Veränderung keinen Fortschritt.