eGD: Eine Krähe hackt der anderen kein Auge aus.

Leserbrief von Gabriele Haas, Gamprin-Bendern und Horst Erne, Triesen

Am 18.1.2024 warnte der Lipo-Präsident (Patientenorganisation) vor einem Ja zur eGD-Initiative und sprach von einer Katastrophe. In welcher Welt lebt dieser Herr? Hat er vergessen, dass u. a. in Europa Krieg herrscht und die geopolitische Lage hochexplosiv ist? Das erachten wir als Katastrophe.

Seine eGD-pro-Argumente basieren auf Annahmen. Obwohl das eGD Grundrechte tangiert, wurde keine Verhältnismässigkeitsprüfung ausgeführt! Das Gesundheitswesen wird einem weiteren Experiment unterzogen – trotz existenzieller Probleme (z. B. Fachkräftemangel, Medikamentennotstand, Kosten…).

Warum erwähnt der Lipo-Präsident nicht, dass trotz Widerspruch das eGD bestehen bleibt? Es liegen Informationen vor, dass trotz Widerspruch das eGD aktiv war. Ist das im Sinne der Lipo?

Bei der Lipo-Versammlung vom Juni 2023 moderierte er ein eGD-Podium, bei welchem nur eGD-Befürworter teilnahmen. Ist dieser Mann des Lipo-Präsidenten würdig?

Erst am 15.1.2024 liess das Vaterland wissen: «eGD: Skepsis auch unter Ärzten». Wohlbemerkt sind Ärzte die Hauptakteure im Gesundheitswesen. Warum wird deren Meinung erst so spät kommuniziert und stiefmütterlich behandelt? Die nahe Vergangenheit zeigte, was passiert, wenn Politiker als Mediziner agieren. Werden Ärzte in der angeblich modernen Welt zu Politik-Marionetten degradiert?

Nochmals betonen wir, dass die Initiative nicht die Verhinderung der Digitalisierung im Gesundheitswesen verfolgt. Unser Ziel ist es, in dieser höchstpersönlichen Angelegenheit dem freien Willen der Betroffenen Vorrang zu gewähren. Über den Köpfen des Volkes hinweg zu agieren, entspricht nicht unserer Werteordnung. Nur der Systemwechsel auf Opt-in stellt sicher, dass die bewusste Einwilligung zum eGD von der betroffenen Person erfolgt ist. Das ist ein Datenschutzgrundsatz. Ebenso würde die «Zwangsbeglückung» beendet.

Am 16.1.2024 meldete sich Dr. M. Risch via Leserbrief eGD-befürwortend zu Wort. Er ist ein erfolgreicher Geschäftsmann; seine Unternehmen haben eine zentrale Rolle im Gesundheitswesen inne. Die Swisscom-Mitteilung «Patientendossiers für Liechtenstein» aus dem Jahr 2016 informiert u. a. wie folgt: «Neben den Trägern LMZ (Labor Medizinisches Zentrum Risch) und LLS (Landesspital) finanzieren Vereinsmitglieder (Leistungserbringer im Gesundheitswesen) und das Land Liechtenstein das Projekt mit.».

Auch ist ein nächster Angehöriger des Dr. M. Risch der Präsident des Verein eHealth Liechtenstein.

Auf einen spannenden Wahlsonntag, an dem das Stimmvolk entscheidet.