Monty Pythons Aussenstation

Leserbrief von Jo Schädler, Bendern

 

Oder, die Sonne hat so manchem das Hirn verbrannt. Ich kenne den, der sich schon sehr früh mit Energiefragen auseinandersetzte und der in seinem Haus jede Möglichkeit zur Energiegewinnung umsetzte, wovon er bei jeder Gelegenheit Vorträge zum Besten gibt. Gut, er braucht immer noch 6’000 Liter Öl im Jahr, aber egal.

Er hat sich auch ein kleines Elektroauto angeschafft. Von dem schwärmt er, er könne damit mit seiner dicken Frau bis nach Triesenberg hinauffahren und wenn er wieder unten ist, hätte er mit dem Rekuperator die Batterie fast wieder ganz voll. Dicke sagte er nicht, aber ich weiss vollumfänglich. So könnte er theoretisch, ohne das Übergewicht in seinem Wägelchen bis nach Malbun fahren, dann wieder hinunter und erneut mit der fast vollen Batterie immer noch bis in den Steg und beim dritten Mal noch bis in die Lavadina und bei vierten Mal noch bis Jonaboden (Lappiplatz), beim fünften Mal bis zum goldenen Rank und zu Guter Letzt immer noch bis etwa Maschera hinauf. Mit dem Rest in seiner Wunderbatterie, kommt er dann aber noch locker ins Unterland, wo er seinen Ansitz hat. Aber nicht nur er, welcher wenn es tatsächlich stimmt was er sagt, der erste Liechtensteiner Nobelpreisverdächtige sein dürfte, nein das ganze Land, samt Landtag und Regierung sind der Sonnenergie, nun kommen auch noch Windrädle dazu, in einer Art verfallen, die Blindenhunden eine goldene Zukunft verspricht.

An jedem Stammtisch hört man die wahnsinnigen Leistungen, welche die PV-Anlage liefere und mit welcher er Warmwasser macht, und heizt und Auto fährt. Allerdings nur an schönen Tagen. In den dunklen langen Nebel und Regenwochen versinken die Köpfe schweigend in den Bierkrügen. Ein Nachdenken darüber, wie ein ganzes Land solcher Euphorie verfällt, nicht bereit und in der Lage ist zu Ende zu denken und selbst die Physik verspottet, führt unweigerlich zu Monty Python. Entweder zu „Always look on the bright side of Live, oder gleich zum Ministerium für kuriose Gänge.