FMA: 2022 schwieriges Jahr für Pensionskassen

Die Finanzmarktaufsicht (FMA) Liechtenstein hat heute ihren Bericht zum Jahr 2022 der Betriebli-chen Personalvorsorge veröffentlicht.

Die Betriebliche Personalvorsorge hat in Liechtenstein eine hohe gesamtwirtschaftliche Bedeutung. Per Ende 2022 beliefen sich die gesamten Aktiva der Vorsorgeeinrichtungen auf CHF 7,88 Mrd. und entspre-chen damit rund 120 % des geschätzten Bruttoinlandsproduktes von CHF 6,59 Mrd. Die liechtensteinischen Pensionskassen versicherten Ende 2022 insgesamt 44 248 Personen.

Im Jahresvergleich sind das 1391 Personen oder 3,4 % mehr. Die Zahl der aktiv Versicherten belief sich auf 38 053 Personen, was im Vergleich zum Vorjahr einer Zunahme um 1197 Personen (3,2%) entspricht. Die Zahl der Rentenbezüger ist ebenfalls gestiegen: Diese erhöhte sich um 3,2% auf 6195 Personen per Ende 2022.

Schlechtes Anlagejahr reduziert Deckungsgrade und Verzinsung
Das Jahr 2022 war für die Vorsorgeeinrichtungen das schlechteste Anlagejahr der letzten zehn Jahre. Im Schnitt lag die Anlagerendite bei -12,5%. Gründe dafür waren der Krieg in der Ukraine, steigende Inflations-raten und die restriktive Geldpolitik. Glücklicherweise zeigen die provisorischen Daten für das Jahr 2023 ein positiveres Bild. Die erwirtschafteten Renditen im ersten Halbjahr 2023 lagen im Mittel bei vier Prozent.

Auch die Deckungsgrade der Vorsorgeeinrichtungen sanken aufgrund des schlechten Anlagejahres 2022. Ende des Jahres befanden sich drei Vorsorgeeinrichtungen in Unterdeckung. Auch hier hat sich die Situati-on aber im ersten Halbjahr 2023 wieder verbessert.

Ebenfalls aufgrund der Anlagesituation ist die Verzinsung des Sparkapitals im Jahr 2022 gegenüber dem Vorjahr gesunken. Im Durchschnitt ist den Versicherten ein Jahreszins von 1,0 % auf ihr Sparkapital gutge-schrieben worden, während es im Vorjahr 3,0 % waren. Gemessen an der tiefen Anlagerendite von durch-schnittlich -12,5 % im Vergleich zu +6,6 % im Jahr 2021, fiel die Reduktion der durchschnittlichen Zinsgut-schrift auf das Sparkapital aber moderat aus. Der mittlere Wert des Rentenumwandlungssatzes lag unver-ändert bei ca. 5,6 %.