Das Trauerspiel um den Gesundheitsminister geht weiter

Leserbrief von Initiative A

Die geschlossenen Fraktionen von FL und FBP um ihren Gesundheitsminister Manuel Frick haben das Postulat von VU und DpL zur konkreten medizinischen Covid-Aufarbeitung am Mittwoch bachab geschickt. Die einst stolze FBP hat es damit also tatsächlich zum zweiten Mal geschafft, sich einstimmig (!) gegen eine Aufarbeitung zu stemmen. Wer so agiert, lässt nur eines erkennen: Angst, dass etwas Unangenehmes zu Tage tritt.

Während Covid hiess es bei uns ständig, man müsse sich nach der Schweiz richten. Den Takt dort vorgegeben hat der Covid-Delegierte des Bundes Daniel Koch, der als «Mister Corona» berühmt wurde. Nun, dieser «Mister Corona» hat am vergangenen Sonntag eingeräumt, dass die Massnahmen überzogen waren, Zitat «Wir sind zu weit gegangen!»
Wie bereits früher gestand er, dass die Abriegelung der Altersheime und die Schulschliessungen falsch war. Ja: Auch in Liechtenstein wurde Sterbenden von der Regierung ein würdevoller Tod verboten. Nicht wenige Menschen hat nicht das massiv überbewertete Virus, sondern die unmenschliche Isolation in den Tod getrieben. Daniel Koch zum Altersheim-Desaster wörtlich: «Dort sind Menschen ganz allein gestorben, weil niemand mehr sie besuchen durfte». Nicht wenig couragiertes Pflegepersonal mit Empathie widersetzte sich erfreulicherweise den Regeln und ermöglichten vielen Menschen einen würdevollen Abgang: Chapeau! Dass auch in Liechtenstein Senioren wegen der überzogenen Massnahmen gestorben sind, ist statistisch belegt. Zitat aus dem Covid-Bericht des Liechtenstein-Instituts: «Insbesondere Ende 2020 war denn auch eine hohe Übersterblichkeit zu beklagen»…

Auch der gegen die Verfassung verstossene Ausschluss von Gesunden (!) aus der Gesellschaft ging zu weit. Koch sagt, eine Aufarbeitung der Massnahmen sei «zwingend notwendig»! Nicht so für unseren Gesundheitsminister und die FBP-Abgeordneten. Dabei sind diese nichts anderem verpflichtet als ihrem Gewissen – nicht ihrem Gesundheitsminister. Manuel Frick hat in den Medien deutlich zu erkennen gegeben, dass ihm der Auftrag des Landtags nach einer medizinischen Aufarbeitung ungelegen kommt. Er hat damit ein Schweizer Institut beauftragt, dessen Namen er erst auf Nachfrage hin zögerlich herausgerückt hat.

Der Prüfling hat seinen Prüfer, der dafür vom Prüfling wohl nicht zu knapp bezahlt wird, also selbst ausgewählt… Und noch immer ist von ihm bisher kein einziges Wort des Bedauerns wie zuletzt vom «Mister Corona» gekommen.
Beschämend. Und traurig.