Windrad und schützenswerte Natur

Leserbrief von Jo Schädler,
Bendern

Seit 2016 drehen auf dem Nufenen und am Gotthard oben Windräder mit der an sich guten Absicht, Strom zu erzeugen, was ihnen allerdings bislang noch nicht grossartig gelungen ist. Alles was sie bisher erzeugt haben, ist ein tief sitzender Frust und leere Geldbeutel bei den Investoren, für welche sich die Räder als einzige Katastrophe erweisen.

Im ersten Betriebsjahr hat der Windpark am Gotthard gerade einmal 10.8 GWh Strom produziert. Das ist eine Effizienz von 10.5% und deckt gerade ein Fünftel Promille des Schweizer Strombedarfs. Einen Teil der Energie, die ein Windrad erzeugt und der kann je nach Lage erheblich sein, braucht es für den eigenen Betrieb. Es muss regeln, sich in den Wind stellen, bremsen, anfahren usw. Wenn der Wind alle naselang heftig, kräftig, lau, stürmisch, von links, von unten, von oben, von hint‘, wie er im Gebirge nun einmal so bläst, kommt die Regelung gar nicht mehr nach. Auch ist interessant, dass die Windräder dort knapp 1000 Stunden Stillstandzeiten im Rahmen des Vogel und Fledermausschutzes im Jahr erdulden mussten.

Eine weitere Erkenntnis: In Niederbayern sollten sechs hochmoderne Windkraftanlagen entstehen. Diese würden genügend Energie für (lediglich) 3‘500 Haushalte liefern. Hubschrauberfluglinien des Militärs verhinderten den Bau. Auch interessant, dass Windkraftanlagen in der Nord oder Ostsee sehr viel rentabler arbeiten wie in Süddeutschland. Aber die hohen Subventionen machen auch laue Lüftchen zwar nicht vernünftig, doch rentabel.

So darf man sich bei der ganzen Windrad oder auch der Solartechnik fragen, wo bleibt die Vernunft? Entwicklung und Fortschritt finden nur im freien Wettbewerb statt. Subventionen machen diese zunichte. Wenn schon Fördergelder gesprochen werden, dann nur an Qualität und nicht an Quantität. Es gilt also nicht die Anzahl solcher Anlagen, sondern deren Leistung zu fördern. Weil sonst drehen im Ruggeller Riet auf einmal hundert Windräder alle mit beschämendem Jahresergebnis.