Langsam ist das alles nicht mehr lustig!

Leserbrief von Jo Schädler, Bendern

Es ja schön, dass jeder zur Klimarettung seinen Beitrag leisten will, aber gut, wenn dazu die notwendigen Denkprozesse wahrgenommen werden. Der letzte Ulk aus dem Ziegelbau; auf grosse Speicher verzichten und dafür die Häuser mit Batterien für die Stromspeicherung ausstatten und für diesen Unsinn auch noch 5 Mio. bereitstellen.

Der liebe Sonnenschein ist launenhaft. Einmal scheint die Sonne zu uns durch, dann kommt eine Wolke, dann ist es neblig und oft regnet es auch noch dazwischen. Für diesen Wechsel an weichen und harten Stromstössen, welche die PV-Anlagen liefern, braucht es Speichersysteme, die genauso schnell reagieren und da ist die Batterie im Grunde genommen das Dümmste, was einem einfallen kann. Eine Batterie lässt sich nur langsam aufladen und ihre Lebensdauer ist begrenzt. Lädt man sie häufig und schnell und ganz, so ist ihr Leben noch kürzer. Ihr Wirkungsrad ist logischerweise weit unter null, denn sie ist ja nur ein Speicher und die graue Energie für die Installation der Batterie, der Regler, der Herstellung und der Entsorgung, spottet jeder Vernunft und der Wirtschaftlichkeit sowieso.

Der beste Speicher ist immer noch Wasser in die Höhe pumpen. Scheint die Sonne stark, pumpen die Pumpen mehr, scheint sie schwach, pumpen sie weniger in wunderbarem Einklang und ohne grosse Regelung. Und brauchen wir viel Strom, lässt man das Wasser schneller herunter, braucht man keinen, bleibt es oben.

Und der Stausee hält je nach Art des Dammes ewig und ist ausser etwa ausbaggern wartungsfrei. So und nun kommt der grosse Witz. Sind alle Batterien im ganzen Land voll und die Sonne scheint trotzdem noch zwei drei Monate in vollen Tönen, was manchen wir dann? Hängen wir dann alle ans Netz und verkaufen den Strom den Nachbarn, die das gleiche Problem haben? Und wer bitte füllt die Batterien im Winter, wenn es wochenlang neblig und dunkel ist? Ist der Stausee gross genug, kann er alle Stromlücken über den ganzen Winter ausgleichen.