Globoli  

Leserbrief von Jo Schädler,
Bendern

Einst sah ich in Deutschland auf der Autobahn einen Aufkleber hinten an einem Lastwagen mit dem etwas derben Spruch: „Stoppt Tierversuche, nehmt Opelfahrer“. Grad so grob muss es im Alltag ja nicht zu und hergehen. Dennoch wünscht man sich oft, dass sich etwas ändert.

So wäre es wohl eine gute Sache, im Landtag, mitten in dem Loch von diesem unsäglichen runden Tisch, einen grossen Globus aufzustellen. Und zwar zum Zwecke, den Menschen dort drinnen vor Augen zu führen, wo wir eigentlich sind, auf der grossen runden blaugrünen Kugel. Dieser Globus muss aber so gross sein, damit man den anderen Abgeordneten auf der gegenüberliegenden Seite nicht mehr sehen, sondern nur noch hören kann. Über diese Idee gilt es ernsthaft nachzudenken. Für jene Abgeordneten, die immer noch glauben, die Erde wäre eine Scheibe, natürlich ein derber Schlag ins Angesicht.

Genauso wie für jene, die glauben, Liechtenstein umspanne die ganze Kugel. So ein derber Schlag war auch das jüngste Resümee, man wolle sich in Hinkunft für die Energieversorgung nur noch auf Sonne und Wind konzentrieren. Ein fataler Entscheid. An Lehrstühlen und auf Schulbänken bringt man jungen Maschinenbauern, Konstrukteuren, Entwicklern usw. bei, auf der Suche nach einer Problemlösung immer sämtliche Möglichkeiten zu prüfen, abzuwägen, in neue Konstellationen zu stellen und auch die fremdeste Idee niemals zu verwerfen, sondern immer wieder mit einzubeziehen. Nur so und nicht anders kann Fortschritt entstehen. Selbst die USA werfen verlorene Abstimmungsvorlagen nicht einfach in den Papierkorb, sondern halten sie pendent und prüfen sie immer wieder, ob sie nicht doch besser gewesen wären.

Dass die Umweltverbände gegen das Kraftwerk am Kanal Sturm laufen war abzusehen, denn die Frösche dort unten sind die Stütze des Globus. Warum diese Verbände nicht gegen Solaranlagen Sturm laufen gestaltet sich als Frage. Denn diese Technik ist in der gesamten Umweltbilanz eine einzige Katastrophe. Natürlich nur hinten an der Kugel.