Medienförderung quo vadis?

Leserbrief von Markus Meier, Vaduz

Ich musste wirklich laut lachen, als Regierungschef Daniel Risch im 1FL TV erklärte, er habe als Wirtschaftsminister schon 2019 erkannt, dass das Medienförderungsgesetz ungerecht sei. Weshalb man bis jetzt nichts unternommen habe, sei der Corona-Pandemie geschuldet. Hä? Säg amol …. Wofür alles muss denn Corona noch den Grind hinhalten?

Sabine Monauni (Wirtschaftsministerin) und Daniel Risch (Regierungschef) erklärten sodann den Zuschauerinnen und Zuschauern im 1 FL TV einvernehmlich, es gelte die Medienvielfalt zu fördern und auch kleine Medien zu unterstützen. Jene, die nun Radio L CHF 4,4 Mio. zuschieben wollen, das sei auch noch erwähnt, sind nicht ganz unschuldig am Untergang des «Liechtensteiner Volksblatt». Warum hat man das Traditionsmedium nicht gerettet?

Kleine Medien unterstützen? Gut! Aber gelten auch in Zukunft Schikanen wie mindestens zehn Mal pro Jahr erscheinen und dergleichen mehr? Ich bin gespannt! Das Medienförderungsgesetz wurde 2007 zum Schutz der Parteiorgane «Vaterland» und «Volksblatt» kreiert. Die angebliche Absicht, Medienvielfalt zu fördern und gleichzeitig den kleinen Medien unerreichbare Hürden aufzuerlegen, war von Anfang an ein Widerspruch.

Als ehemaliger Eigentümer und Redaktor des Alpenmagazins PANORAMA habe ich mich schon unter der Regierung Otmar Hasler und später als Mitglied der Medienkommission immer wieder gegen das höchst ungerechte und widersprüchliche Medienförderungsgesetz gewehrt.

Im Nachhinein bin ich froh, dass wir vom Staat keinen roten Rappen Medienförderung erhalten haben, dass wir es mit viel Arbeit, Glück, vielen Inserenten und grosszügigen privaten Spenden geschafft haben, uns fast 20 Jahre lang über Wasser zu halten.

Medienförderung quo vadis? Wir werden sehen …