VU-Parteivorstand will Verhältnis zum «Vaterland» auch statutarisch klären

Der Parteivorstand der VU beschloss am 14.6.2023 im Gasthaus "Hirschen" in Mauen, dass ab sofort kein VU-Regierungsmitglied mehr im Stiftungsrat vertreten sein darf.

Ab sofort: Kein VU-Regierungsmitglied mehr im Stiftungsrat vertreten 

Vaduz, 15. Juni 2023 – Der Wandel der Medienlandschaft beschäftigte am Mittwochabend den Parteivorstand der Vaterländischen Union, der erstmals in Mauren tagte. Auf Antrag des Parteivorstands soll der Parteitag am 26. Juni eine Anpassung der Parteistatuten vornehmen.

Auch wenn es schon lange keine gängige Praxis mehr ist: Der Chefredaktor des «Liechtensteiner Vaterlands» ist laut VU-Statuten mit beratender Stimme im VU-Präsidium vertreten. Auch im Parteivorstand hat das «Vaterland» per Statuten noch immer einen Sitz. Das soll sich als Reaktion auf die Veränderungen in der liechtensteinischen Medienlandschaft ändern. Künftig wird es in den VU-Parteigremien keine Vertreter mehr geben, die aufgrund einer Funktion beim
«Vaterland» dort Einsitz nehmen. Dieser Vorschlag wird auf Antrag des Parteivorstands dem Parteitag am 26. Juni in Schellenberg zur Genehmigung unterbreitet.

Generalsekretär Michael Winkler legte dem Parteivorstand in einem kurzen Referat einleitend die historischen Entwicklungen der Beziehungen zwischen der Vaduzer Medienhaus AG und der Partei dar: Der Emanzipationsprozess des «Vaterlands» von der Vaterländischen Union begann demnach bereits 2003, als aus dem Herausgeber «Presseverein» die «Vaduzer Medienhaus AG» wurde. Politische Botschaften waren in der Folge nur noch ein Bruchteil des redaktionellen Auftrags. Das «Vaterland» habe sich stattdessen zunehmend an wirtschaftlichen Massstäben und dem Format einer Forumszeitung an Stelle jenem einer Parteizeitung orientiert. «Schliesslich hat die VU mit den Klar.-Gefässen ab 2017 dafür gesorgt, dass Parteiinhalte noch deutlicher
unterscheidbar von den redaktionell unabhängigen Beiträgen sind.»  Die Anpassung der Parteistatuten sei deshalb nur noch eine überfällige Anpassung an die gelebte Praxis. «Die Vertreter des Medienhauses waren in unseren Gremien in den letzten rund fünf Jahren nur noch dann dabei, wenn es um Themen ging, die sie organisatorisch oder wirtschaftlich betreffen, was selten der Fall war», erklärte Winkler.

Ausserdem hat der Parteivorstand in eigener Kompetenz eine Statutenänderung der Stiftung Vaterländische Union, welche Eigentümerin der Vaduzer Medienhaus AG ist, beschlossen. Demnach wird ab sofort kein VU-Regierungsmitglied mehr im Stiftungsrat vertreten sein, um auch auf diesem Wege die Unabhängigkeit des «Vaterlands» zu unterstreichen.

Beide Anträge wurden vom Parteivorstand im gut gefüllten Saal des Restaurants Hirschen in Mauren einstimmig angenommen. Nach diesen Haupttraktanden wurden aktuelle politischen Themen offen diskutiert, unter anderem der DpL-Vorstoss zur Direktwahl der Regierung, der Neubau des Landesspitals und die Zukunft von Radio Liechtenstein.

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