Ein Mann für alle Fussball-Fälle

Sportlicher Leiter Oliver Klaus und Trainer Herrin Stefanachi (rechts)

Oliver Klaus (35) ist kein Unbekannter in der Region. So spielte er als Fussballprofi bei diversen Clubs, unter anderem auch beim FC Vaduz und dem FC Balzers in der ersten Mannschaft. Er wohnt mit seiner Familie in Nendeln und ist Geschäftsinhaber der klausClean GmbH Reinigungsfirma mit Sitz in Eschen und Gamprin.

Sein Einsatz für den Erstligisten ist gross. Täglich widmet er sich neben seinen Geschäften dem Aufbau eines neuen USV-Teams. Er nutzte seine vielen Kontakte zu den massgebenden Spielern, die mitverantwortlich für den ersehnten Ligaerhalt waren. Und auch für die nächsten zwei bis drei Jahre hat Oliver Klaus zusammen mit seinem Staff einiges vor. Er will in dieser Saison mit dem Abstieg nichts zu tun haben, sondern sich auf kommende Aufstiegsspiele vorbereiten. Aber er verrät noch keine Namen von Neuverpflichtungen. Jedenfalls – so sein Tenor – könne sich der USV auf eine tolle Erstliga-Mannschaft freuen.

Oli, wann bist du zum Sportlichen Leiter des USV gewählt worden?

Oliver Klaus: Ich wurde im Oktober 2022 von Markus Kaiser kontaktiert – danach fanden erste Gespräche statt, aber ich hatte eigentlich schon beim ersten Gespräch das Gefühl, dass ich diese Challenge annehmen muss! An der letzten Generalversammlung des USV wurde ich dann offiziell als Sportchef in den Vorstand gewählt. Das macht mich extrem stolz, da es mein erster Posten in einem Vereinsvorstand ist. 

Was waren deine ersten Aufgaben in der USV-Erstligamannschaft? Was musste dringend geändert werden, da sich der USV auf dem letzten Platz befand?

Meine erste Aufgabe bestand darin, die Situation in kurzer Zeit zu analysieren, die Mannschaft und den Staff kennenzulernen. Mir wurde aber relativ schnell klar, dass wir das Trainingspensum, aufstocken müssen, weil wir mit einem gewissen Abstand letzter der Tabelle waren. Nur durch das Kollektiv und den absoluten Willen, nun mehr zu machen als alle anderen, konnten wir uns aus dieser Lage befreien. Weiter hatte ich das Gefühl, dass wir uns auf gewissen Positionen verstärken mussten. Im Nachhinein war beides sehr wichtig und in meinen Augen auch richtig. Die Neuzugänge waren sicherlich mitverantwortlich für den am Ende verdienten Ligaerhalt. 

Welches war deine schwierigste Mission?

Die schwierigste Mission in den vergangenen sieben Monaten war die Freistellung von Trainer Vito Troisio. Ich habe mir in der ersten Zeit eine gute Basis mit ihm erarbeitet, und eines muss man wissen: Das Verhältnis zwischen Trainer und Sportchef ist sehr intensiv. Als wir uns dann entschieden haben, mit einem neuen Trainer weiterzumachen, fiel mir das emotional schwer. Weiter war sicherlich der permanente Druck auf Team und Staff eine meisternde zu bewältigende Herausforderung. Wenn man Letzter ist, weiss man, dass man an keinem Wochenende verlieren sollte. Diese permanente Anspannung auszuhalten, war schwierig 

War die Auswechslung des Trainers die wichtigste Entscheidung für dich als Sportlichen Leiter?

Wie bereits erwähnt, war es für mich die schwierigste, aber im Nachhinein definitiv die richtige. 

Was hat der neue Trainer Heris Stefanachi richtig gemacht, damit der Turnaround geschafft wurde?

Heris Stefanachi war von Anfang an sehr authentisch und hat sich klar ausgedrückt. Er hat eindeutige Vorstellungen, weiss, wie er diese vermitteln kann und ist extrem stark in der direkten Kommunikation. Er bringt viel Leidenschaft mit und setzt sich wirklich mit jedem Detail auseinander. Lobend hervorzuheben sind auch die Einzelgespräche mit den Spielern und Staffmitgliedern. Auch damit hat Heris Stefanachi in den vergangenen Wochen noch einmal alles aus jedem herausgeholt. Er ist ein Trainer, der sehr viel gibt – und die Spieler geben ihm das zurück. Heris war extrem wichtig für den Ligaerhalt, und wir sind alle glücklich, ihn als Trainer beim USV zu haben. 

Sehr viele Spieler verlassen den USV. Was ist der Grund für diesen grossen Umbruch?

Ich denke, dass es nun an der Zeit ist, beim USV einen Umbruch zu lancieren. Es war von Anfang an mein Wunsch, im Verein wieder Spieler zu haben, die sich in jedem Training und in jedem Spiel für den Klub zerreissen. 

Wir haben ein internes Projekt, an dem wir festhalten. Wir setzen auf junge, talentierte Spieler aus dem Verein und der Region, die noch Profi werden möchten, aber auch auf gestandene ehemaligen Profis, die noch das nötige Feuer in sich haben. 

Welche Spieler wird der USV ab neuer Saison verpflichten? Kannst du dazu schon Näheres sagen?

Ich kann zwei Namen nennen, die bereits kommuniziert wurden. Mit Ilija Kovacic stösst ein sehr guter Torhüter zu uns, den ich bereits lange kenne und bei dem ich mir sicher bin, dass er der Richtige zwischen den Pfosten sein wird. Mit Aron Sele kommt ein Nationalspieler zum USV, der durch seine aggressive Art und durch seine Mentalität eine defensive Stabilität ins Zentrum bringen wird. Die weiteren Neuverpflichtungen werden wir als Verein in den nächsten Tagen bekanntgeben. Aber ich kann schon sagen, dass wir wirklich sehr bemüht waren, eine gute Mannschaft zusammenzustellen, die nächste Saison das Ziel Ligaerhalt erreichen wird, und dass der Kader 23 Spieler umfasst.