Beste Glückwünsche an Alt-Vorsteher Hartwig Kieber zum 80igsten

Der Maurer Alt-Vorsteher Hartwig Kieber: Vizevorsteher von 1975 – 1979, Vorsteher von 1979 – 1991. (Foto: Michael Zanghellini)

Alt-Vorsteher Hartwig Kieber begeht heute Donnerstag, 22. Juni 2023, seinen 80. Geburtstag. Die Fortschrittliche Bürgerpartei entbietet ihm dazu die allerbesten Glückwünsche. Hartwig Kieber ist eine ausserordentliche und bewundernswerte Polit-Persönlichkeit. Er hat die Gemeinde Mauren-Schaanwald von 1979 bis 1991 als Vorsteher mit viel Herzblut, Geschick und Erfolg geprägt.

VON JOHANNES KAISER

Hartwig Kieber ist 1975 als Vizevorsteher in die Gemeindepolitik eingestiegen. Die Gemeinde Mauren-Schaanwald zählte damals etwas mehr als 2000 Einwohner. 1979 wurde er mit einem Glanzresultat zum Vorsteher gewählt und trat die Nachfolge von Werner Matt an. Nach seiner zwölfjährigen Amtszeit zählte seine Gemeinde 2800 Einwohner. Dies verdeutlicht, wie rasant sich Mauren-Schaanwald damals entwickelt hat. Hartwig Kieber übte das verantwortungsvolle Amt mit einem 50-Prozent-Pensum aus. Er stand nebenbei weiterhin mit einem Bein im Berufsleben und führte zusammen mit seinem Geschäftspartner Edwin Ospelt ein Architektur- und Planungsbüro.

Die Parallelen zwischen Architekt und Vorsteher

Als Nachfolger von Hartwig Kieber durfte ich seine grossartigen Verdienste für die Gemeinde Mauren nach meinem Amtsantritt als Vorsteher würdigen und verdanken. In den Annalen der Gemeinde – im Gemeindeinformationsblatt aus dem Jahr 1991, um genau zu sein – ist die Laudatio an Hartig Kieber festgehalten. Dort ist einleitend nachzulesen: «Eine Führungsaufgabe ist mit der Arbeit eines Architekten gleichzusetzen – in diesem Fall ist der Vorsteher der Architekt. Die Aufgabe ist nicht immer leicht, da er stets mit Menschen zu tun hat, die einen Platz an der Sonne anstreben. Hartwig Kieber war zwölf Jahre Vorsteher und zuvor vier Jahre Vizevorsteher. Neben der beruflichen Tätigkeit verlangte das Vorsteheramt von ihm einen unglaublichen Einsatz, der an die Grenze der menschlichen Belastung ging. Hartwig Kieber hat sich voll und ganz mit Mauren-Schaanwald sowie dessen Bürgerinnen und Bürgern identifiziert und sich für sie in leidenschaftlicher Weise eingesetzt. Dies bedeutete im Klartext: Zurückstellen des Privatlebens, 50-prozentiger Einsatz im Berufsleben sowie 100-prozentiger Einsatz als Vorsteher für die Gemeinde. Es kann wohl ohne Übertreibung gesagt werden, dass sich Hartwig Kieber sieben Tag in der Woche eingesetzt hat, was eine gesunde Natur und eine überaus positive Einstellung bedingt.» Soweit ein kleiner Auszug.

Ein zukunftsorientierter und initiativer Gestalter

Hartwig Kieber war eine Vorsteherpersönlichkeit, die auch über die Gemeindegrenzen hinaus grosse Achtung und Wertschätzung genoss. Er war sich stets bewusst, dass eine Gemeinde in erster Linie aus Menschen besteht, die ihre Anliegen, Bedürfnisse und auch Probleme haben. Für sie war Hartwig Kieber ein geduldiger Ansprechpartner. So gut wie er überzeugen konnte, so gut konnte er auch zuhören. Er war ein Politiker, der sich die Entscheidungen nicht leicht machte. Verantwortungsvoll und wohlüberlegt verstand er es, alle Themen, die Mauren-Schaanwald betrafen, zusammen mit den jeweiligen Gemeinderäten zu diskutieren, zu argumentieren und bestmögliche Lösungen zu finden. Seine scharfsinnige Logik, seine ausgezeichnete Kommunikationsfähigkeit und insbesondere auch sein Gefühl für die politische Realität machten ihn zu einem zukunftsorientierten und initiativen Gestalter.

Beeindruckende Leistungsbilanz

Die Fülle der Leistungsbilanz der Vorsteherära Hartwig Kieber ist sehr beeindruckend. An dieser Stelle seien nur einige herausragende Meilensteine aufgeführt: Erweiterung des Schulhauses in Mauren; Neubau der Primarschule in Schaanwald; Renovation und Erweiterung des Verwaltungsgebäudes – des sogenannten «Gmondshus»; Bau des landwirtschaftlichen Aussiedlungsbetriebs Birkahof, der nicht nur eine gepflegte Bewirtschaftung  des Gemeindebodens sicherstellte, sondern den Mitmenschen des Heilpädagogischen Zentrums auch eine betreute Beschäftigung ermöglichte; Renovation der Pfarrkirche St. Peter und Paul; zahlreiche Bauland-Umlegungen sowie Erschliessungen usw.

In den Jahren von Hartwig Kiebers Amtszeit als Vorsteher hat die Gemeinde rund 65 Millionen Franken in Bauprojekte investiert. Für über fünf Millionen Franken wurden Grundstücke und Liegenschaften zur Deckung der künftigen Bodenbedürfnisse der Gemeinde erworben.

Gemeindeübergreifende Projekte

Hartwigs Kiebers Wirken erstreckte sich auch über die Gemeindegrenzen hinaus. Mit bewundernswertem Einsatz setzte er sich für Gemeinschaftswerke mit anderen Gemeinden ein, sei dies beim weiteren Ausbau der Freizeit- und Sportanlage «Sportpark» mit der Gemeinde Eschen oder bei der Erweiterung der Unterländer Wasserversorgung und im Abwassserzweckverband. Auch in der Vorsteherkonferenz waren sein Rat und seine Erfahrung sehr gefragt. Ebenfalls war Hartwig Kieber die freundschaftliche Pflege der Beziehungen zur Stadt Feldkirch stets sehr wichtig. So war er als Vorstandmitglied im Wildpark Feldkirch auf dem Ardetzenberg das Bindeglied zwischen den Gemeindevorstehern Liechtensteins und dem Stadtrat von Feldkirch. Zum damaligen Bürgermeister Dr. Heinz Pilz pflegte er eine enge, freundnachbarschaftliche Beziehung.

Kontakte zu Fürstenhaus und Papst

Besondere Höhepunkte in seiner Amtszeit waren für Hartwig Kieber die engen Kontakte zum damaligen Fürsten Franz Josef II., zu Fürstin Gina, zum heutigen Fürsten Hans-Adam und zur verstorbenen Fürstin Marie. Unvergesslich ist für ihn und seiner Gattin Rita ausserdem die Papstaudienz im Vatikan im Vorfeld des Besuchs von Johannes Paul II. in Liechtenstein im Jahr 1985. Dass der Papst dann nach der Helikopterlandung im Sportpark den Boden auf der Maurer Seite der Grenze zu Eschen geküsst hat, toppte die Audienz aber fast noch, was Hartwig Kieber gerne mit einem Schmunzeln auf den Lippen betont, wenn er von diesem eindrücklichen Moment seiner Vorsteherzeit erzählt.

Mit 48 Jahren zurück in die Privatwirtschaft

1991 stand Hartwig Kieber als 48-Jähriger vor der Entscheidung, das Vorsteheramt künftig im Vollamt auszuüben, was für ihn bedeutet hätte, sich aus der Privatwirtschaft zurückzuziehen. Er entschied sich für seine angestammten Tätigkeit und dafür, wieder ganz im Architekturbüro zu arbeiten. Seine Berufskarriere dauerte dann noch mehr als 20 Jahre.

«Geniesse in der Pension jede Minute»

Seither geniesst Hartwig Kieber bei bester Gesundheit den wohlverdienten Ruhestand. In einem Porträt im Maurer Gemeindemagazin «Muron» vom Mai letzten Jahres zeigte er sich überaus lebensfroh und ausserordentlich zufrieden: «Es ist schön, mehr Zeit für alte Hobbys zu haben. Ich habe schon als junger Bursche Gitarre gespielt, meine Frau als Jugendliche Handorgel. Diese alte Leidenschaft haben wir reaktiviert und seit Jahren die Möglichkeit, zusammen Hausmusik zu machen. Die Montagvormittage sind fix für die Proben reserviert.» Auftritte führen die Kiebers ebenfalls durch – als Duo, aber gerne auch als vierköpfige Familienband. Fit hält der Alt-Vorsteher sich im Männerturnverein Vaduz sowie bei Wanderungen und Schneeschuhtouren mit Sohn Dominik. Sein Lebenselixier beschreibt Hartwig Kieber mit einem Augenzwinkern wie folgt: «Wie schon im Berufsleben und in der Politik geniesse ich auch jetzt in der Pension möglichst jede Minute.»

Die Fortschrittliche Bürgerpartei gratuliert Hartwig Kieber ganz herzlich zu seinem 80. Geburtstag und wünscht ihm für die Zukunft weiterhin beste Gesundheit, dass er seine ansteckende Frohnatur und seine Lebensenergie noch lange beibehalten darf sowie viel Freude und Glück zusammen mit seiner lieben Familie und seinen Freunden.