Leserbrief vom Zoomer-
Stamm Vaduz
Am 24.11.2019 hat die stimmberechtigte Bevölkerung des Landes in einem klaren Entscheid (56,2% JA) einem Spitalneubau auf dem Wille Areal in Vaduz zugestimmt.
Pandemien sind auch in der Zukunft nicht auszuschliessen – und es gibt auch aggressivere Krankheitserreger als das Corona-Virus. Schnelle ärztliche Hilfe ist ein zentraler Aspekt für Wohlstand. Es wurde aufgezeigt, wie schnell Kapazitäten in Spitälern ausgelastet, Medikamente, Masken und medizinische Geräte nicht mehr erhältlich sind. Jedes Land hat sich zuerst auf seine Menschen fokussiert.
Ein souveränes Land kann trotz bester Verträge und viel Wohlwollen der Nachbarländer nie sicher sein, dass der Zugriff auf Einrichtungen jenseits der Landesgrenzen immer möglich sein wird. Die Zukunft verlangt ein funktionierendes eigenes Landesspital für die Grundversorgung, Notfälle und für die alternde Bevölkerung, aber auch für ausserordentliche Ereignisse (Lawinen, Erdrutsch, Grossbrand, Pandemien usw.) und für Personen, für die Nähe zu Angehörigen unverzichtbar ist. Die Kosten für ein eigenes Spital sind auch wirtschaftlich sinnvoller als der Einkauf dieser Dienstleistung im Ausland: rund 30% bleiben durch MwSt., Löhne und Sozialabgaben im Land. Für andere Projekte, die nur Teile der Bevölkerung betreffen, gibt es ja auch genügend finanzielle Mittel, wieso sollen wir uns nun kein eigenes Spital mehr leisten können?
Das über 40-jährige Spitalgebäude am jetzigen Standort hat ausgedient: Liechtenstein braucht ein neues Landesspital.
Der Landtag hat richtigerweise einen Ergänzungskredit gefordert. Ob zusätzlich eine Geburtenstation nötig ist, soll der Landtag bzw. das Volk in einer separaten Abstimmung demokratisch entscheiden, nachdem die Mehrkosten dafür bekannt sind. (Die Zoomer, der Redaktion bekannt).