FC Vaduz: Das Minimalziel ist erreicht

Der FC Vaduz wird auch in der kommenden Saison in der Challenge League spielen. Mit dem Unentschieden am vergangenen Sonntag in Thun hat das Team um Trainer Martin Stocklasa den nötigen Punkt zum definitiven Klassenerhalt geholt. Obwohl zu Beginn der Meisterschaft die Ambitionen höher waren, ist man im Lager des FCV froh, wenigstens das Minimalziel vorzeitig erreicht zu haben. In den letzten vier Spielen blieben die Vaduzer ungeschlagen.

Trotz der guten Serie in den vergangenen vier Partien, die den Klassenerhalt gesichert hat, wollen Spieler und Verantwortliche des FC Vaduz in den verbleibenden vier Runden natürlich noch so viele Punkte wie möglich holen. Mit dem Finale im Liechtensteiner Cup gegen Balzers steht am kommenden Mittwochabend ausserdem noch der letzte Schritt zum Erreichen eines anderen Saisonziels an.

Torspektakel in Thun
Der FC Vaduz reiste am vergangenen Sonntag mit zwei Vorhaben ins Berner Oberland. Zum einen sollte die sieglose Negativ-Serie in der Stockhorn Arena beendet und zum anderen so gleich auch der vorzeitige Klassenerhalt sichergestellt werden. Immerhin ein Ziel konnte erreicht werden. Mit dem 3:3-Unentschieden ist die Gefahr eines möglichen Abstiegs definitiv vom Tisch. Auf ein komplettes Erfolgserlebnis in Thun müssen die Vaduzer hingegen weiter warten. Dabei startete der FCV furios in die Partie und lag vor 5400 Fans nach 16 Minuten bereits 2:0 in Führung. Cicek und Djokic trafen. Doch dann riss der Faden bei der Stocklasa-Elf, und die Berner drehten das Spiel noch vor der Pause mit drei Toren innerhalb von 20 Minuten. Pechvogel Tim Väyrynen erzielte dabei sein erstes Tor im FCV-Dress, aber leider unglücklich ins eigene Gehäuse. Immerhin bewahrte der eingewechselte Rastoder seinen Verein mit seinem Ausgleich zum 3:3 in der 76. Minute vor einer Niederlage. Manuel Sutter vergab in der 90. Minute sogar noch den Matchball zum Sieg.

Erst eine Niederlage unter «Stocki»
Seit Martin Stocklasa Anfang März das Zepter bei den Vaduzern schwingt, hat sich die Bilanz deutlich verbessert. In den neun Spielen unter dem ehemaligen Nationalcoach hat der FCV erst eine Partie verloren. Demgegenüber stehen drei Siege und fünf Unentschieden. Seit vier Spielen sind die Vaduzer ungeschlagen. Diese Serie wurde am 16. April auswärts gegen Bellinzona gestartet. Den Grundstein zum überzeugenden 6:1-Sieg legte der FCV in der Startphase. Ehe sich die Tessiner versahen, lagen sie im Stadio Comunale schon mit 0:4 im Hintertreffen. Damit war die Entscheidung bereits besiegelt, und Vaduz fügte Bellinzona die zweite Niederlage innerhalb von wenigen Wochen zu. Gegen denselben Gegner hatten die Liechtensteiner zuvor 19 Jahre lang nicht mehr gewinnen können.

Nach der Reise ins Tessin warteten zwei Heimspiele gegen die Aufstiegsanwärter Lausanne und Yverdon auf den FCV. Und in beiden Partien wusste die Mannschaft zu gefallen. Dem Ligafavoriten Lausanne trotzte der FCV in einem ausgeglichenen Spiel vor 1600 Fans im Rheinparkstadion ein 1:1-Remis ab. Der Ausgleich von Verteidiger Xhamailji fiel zwar erst in der 87. Minute, war aber hochverdient. Eine Woche später folgte schon das nächste Duell gegen ein Spitzenteam aus der Westschweiz. Yverdon kam als stolzer Leader in die Liechtensteiner Residenz und wollte mit einem Sieg einen vorentscheidenden Schritt Richtung Super League machen. Die Vaduzer hatten aber etwas dagegen und zeigten wie schon gegen Lausanne eine starke Vorstellung. Das 0:0-Unentschieden schmeichelte am Ende eher dem Leader.

Wieder Partycrasher für Aarau?
An diesem Sonntag möchte der FC Vaduz einem weiteren Aufstiegskandidaten in die Suppe spucken. Mit dem FC Aarau kommt einer der Lieblingsgegner ins Rheinparkstadion. Die Aargauer liegen aktuell auf dem 5. Tabellenrang. Der Rückstand auf den Barrage-Platz beträgt vier Zähler. Im letzten Spiel der vergangenen Saison hatte der FC Vaduz mit einem Sieg im Brügglifeld dem FC Aarau den Aufstieg in die Super League vermasselt. Und auch morgen wollen die Vaduzer erneut für Aarau zum Partycrasher werden. Überhaupt spricht die Bilanz in diesem Duell klar für die Liechtensteiner. Aus den letzten zehn Vergleichen ging Aarau nur einmal als Sieger hervor.

FC Vaduz klarer Favorit im Cupfinale

Im Finale des Liechtensteiner Cups stehen sich am kommenden Mittwoch, 17. Mai, der FC Vaduz und der FC Balzers gegenüber. Das Endspiel steigt ab 19 Uhr im Rheinparkstadion (live bei Radio Liechtenstein). Alles andere als ein Vaduzer Erfolg wäre eine Sensation. Balzers ist zwar Leader in der 2. Liga Interregional und steht vor der Rückkehr in die 1. Liga, im Cupfinale sind die Balzner aber krasse Aussenseiter.

Die beiden Clubs stehen sich zum 15. Mal in einem Endspiel dieses seit 1946 bestehenden Traditionswettbewerbs gegenüber. Der letzte Cupsieg des FC Balzers liegt schon 26 Jahre zurück. 1997 gab es in Triesen einen 3:2-Erfolg über den FC Vaduz. Es war der elfte Triumph der Balzner in diesem Wettbewerb. Immerhin ist es für den FCB schon die 28. Finalteilnahme. Im Halbfinale hat sich die vom ehemaligen FCV- und Nationalspieler Michele Polverino trainierte Mannschaft in einem clubinternen Duell gegen die zweite Mannschaft durchgesetzt.

FC Vaduz will Titel zum 49. Mal
Der FC Vaduz hat den Liechtensteiner Cup schon 48-mal gewonnen. Das ist eine Rekordmarke in Europa. In einem Finale stehen die Vaduzer bereits zum 62. Mal, auch das wohl einmalig in der Fussballwelt. In den letzten 24 Austragungen hiess der Cupsieger in Liechtenstein nur einmal nicht FC Vaduz. Das war im Jahr 2012, als sich der haushohe Favorit im Finale dem USV Eschen/Mauren nach Elfmeterschiessen geschlagen geben musste. Trainer bei den Unterländern war damals Uwe Wegmann, und im USV-Tor stand Benjamin Büchel, heute bekanntlich beim FC Vaduz zwischen den Pfosten. Im diesjährigen Halbfinale wäre der FCV beinahe am USV gescheitert, der Rekordsieger setzte sich im Sportpark nur mit viel Mühe und Not mit 2:1 in der Verlängerung durch.

Dem Cupsieger winkt die Teilnahme an der UEFA-Conference League. Bei diesem Wettbewerb hat der FC Vaduz im vergangenen Herbst mit dem erstmaligen Erreichen der Gruppenphase für internationales Aufsehen gesorgt und Geschichte geschrieben.