FBP-Senioren mit generationenübergreifenden Themen

Adi Blank für 60 Plus in Gamprin. Foto: Paul J. Trummer

Eine Gesellschaft kann nur dann gut funktionieren und eine sozial ausgewogene Gemeinschaft bilden, wenn sich alle Generationen mit ihren Anliegen, Bedürfnissen und Ideen einbringen. Jede Generation braucht ihre Stimme, und innerhalb der Fortschrittlichen Bürgerpartei sind die «Senioren in der FBP», deren Geschicke Alois Blank als Vorsitzender leitet, sehr etabliert.

Du warst zahlreiche Jahre Obmann der Ortsgruppe Gamprin und in weiteren Chargen der FBP tätig. Seit über zehn Jahre bist du Vorsitzender der Senioren in der FBP. So bist du schon seit Jahrzehnten am Puls der Menschen.

Alois Blank: Ja, ich durfte fast zehn Jahre die sehr erfüllende Arbeit in der Ortsgruppe Gamprin als Obmann ausüben und war in dieser Zeit auch zwei Perioden im Präsidium der Fortschrittlichen Bürgerpartei. Im Jahre 2012 wurde ich dann erstmals als Vorsitzender in den Vorstand der Senioren in der FBP gewählt, was eine sehr bereichernde Aufgabe ist. Es bedeutet für mich eine Ehre, die Stimme der FBP-Senioren in politischen Anliegen zu vertreten.

Was motiviert dich, dich gesellschaftspolitisch für die Öffentlichkeit einzusetzen?

Politik heisst, sich mit den gesellschaftlichen Themen und deren Entwicklungen zu befassen. Daraus resultieren unzählige interessante Begegnungen mit Menschen unterschiedlichen Alters. Sich dann für ausgewählte Schwerpunktthemen einzubringen und Anstoss zu positiven Veränderungen zu geben, ist eine besondere Motivation. Grundsätzlich bin ich der Meinung, dass jeder nach seinen Möglichkeiten einen Beitrag für die Gesellschaft leisten sollte. Als ich jünger war, habe ich mich mehr in der Sportszene engagiert. Mit zunehmendem Alter kam das Interesse an der Politik. Mich interessiert, was für Probleme und Sorgen die Menschen bei uns haben und wie man die Situation gemeinsam ändern oder verbessern kann.

Wie seid ihr in der Fortschrittlichen Bürgerpartei eingebettet?

Die Sektion «Senioren in der FBP» entwickelt in Absprache mit dem Präsidium eigene Aktivitäten, beteiligt sich an der politischen Diskussion und steht dem Präsidium beratend zur Seite. Der Vorstand setzt sich aus Mitgliedern aller Gemeinden zusammen und wählt aus seinen Reihen den Vorsitzenden sowie den Vertreter im Präsidium. Unsere Sitzungen halten wir in der Regel einmal im Monat ab.

Mitglieder im Vorstand sind: Markus Büchel (Vertreter der Senioren im Präsidium), Norbert Batliner, Ester Büchel, Anton Frommelt, Ruth Fuchs, Carl Kaiser, Albert Kindle, Bruno Meyer, Peter Mündle, Erna Näscher, Anton Nägele und Herbert Risch.

Welcher Themen nehmt ihr euch an und wie werden diese von euch auf die politische Bühne gebracht?

Die Themen konzentrieren sich natürlich vor allem auf jene, die mit der älteren Generation zu tun haben. Es werden aber auch generationenübergreifende Bereiche nicht ausser Acht gelassen. Die Senioren in der FBP beschäftigen sich dabei mit Stellungnahmen zu Vernehmlassungen, Initiativen oder Themen, welche die Senioren ins Präsidium einbringen.

Sehr wichtige Beispiele für solche Themen, die behandelt wurden, waren die Anpassung des Untersuchungsintervalls beim Führerschein, die Revision des Krankenversicherungsgesetzes, die Rückkehr zum Mischindex bei der Rentenanpassung der AHV, die Geldspielabgabe, die Franchise bei der Krankenversicherung oder die Automatisierung der Prämienverbilligung. Besprochen wurde und werden natürlich auch der Spitalneubau mit den vier neuen Vorschlägen sowie das elektronische Patientendossier.

Wie gestalten sich die Informationsbeschaffung und der Kontakt zu den aktuell politisch Aktiven?

Zu den verschiedenen Themen informieren wir uns gründlich und diskutieren diese ausgiebig. Bei unseren Sitzungen haben wir dazu immer wieder Gäste bei uns wie Regierungsmitglieder, Landtagsabgeordnete, andere Mandatare und Fachleute. Die Senioren in der FBP diskutieren nicht nur intern, sondern führen auch öffentliche Veranstaltungen mit kompetenten Referenten durch und organisieren Besichtigungen wie zum Beispiel in letzter Zeit bei der Zentralküche der LAK, bei der ELREC AG oder beim Betriebsgebäude der Post.

Eine traditionelle und sehr beliebte Veranstaltung ist das Jahrestreffen der Senioren in der FBP, das seit 2014 von unserer Sektion mit Unterstützung des FBP-Sekretariats organisiert wird. Dieser Anlass hat sich zu einem festen Bestandteil im Jahresprogramm der Senioren in der FBP etabliert und findet einen grossen Zuspruch bei den Seniorinnen und Senioren des Landes.

Wenn diverse Themen im ersten Augenblick den Anschein machen, sie würden nur die Senioren betreffen, ist dies zu kurz gegriffen. Vielmehr tangieren zahlreiche Agenden auch Menschen mittleren Alters und junge Familien.

Ja, ich hatte gerade letztes Jahr ein Treffen mit einem Mitglied der jungen FBP, in dem es um die Automatisierung der Prämienverbilligung ging. Dies deshalb, weil die Prämienverbilligung nicht nur von der älteren, sondern auch jüngeren Generation bezogen wird. Mit dem Eltern- und Vaterschaftsurlaub werden wir uns ebenfalls auseinandersetzen. Diese Thematik betrifft schliesslich die ganze Gesellschaft. Es ist uns wichtig, dass besonders Familien entsprechend unterstützt werden. Unsere Gesellschaft baut auf unseren Kindern und den kommenden Generationen auf.

Wie können das Know-how, die Erfahrung, die zeitlichen Möglichkeiten und ehrenamtlichen Dienstleistungen in der Familienpolitik, im Gesundheitswesen und allgemein in der Gesellschaft bewusster und systematischer genutzt werden?

Es ist erwiesen, dass Seniorinnen und Senioren sehr viele freiwillige Tätigkeiten für die Gesellschaft in allen möglichen Bereichen erbringen, die wirtschaftliche Auswirkungen haben. Besonders denke ich an das Engagement in der Altersbetreuung wie zum Beispiel beim Mahlzeiten- und beim Fahrdienst. Fast schon nicht mehr wegzudenken sind die Leistungen der Nanas und Nenis, die sich für die Kinderbetreuung und ihre Familien erbringen. Dabei profitieren beide Seiten, denn durch diese wertvolle Unterstützungsarbeit bleiben die Senioren körperlich und geistig gefordert, haben Einblick in die heutige Kinder- und Elternwelt, und die jüngere Generation wird wesentlich entlastet.