Leserbrief von Jo Schädler, Bendern
Im offenen Brief des Landesspitals an die Bevölkerung Liechtensteins, stecken schmerzende Eiterbeulen. Dass der Brief eine ganze Zeitungsseite füllt, ist damit zu erklären, weil man die Schriftgösse XXXL gewählt hat. Wohl aus dem Grund, auch die Blinden zu überlisten.
Die erste Beule; da wären jüngst Vorwürfe in Bezug auf den Notfalldienst in den Schlagzeilen gewesen, die nicht als fachlich fundiert bezeichnet werden könnten. Da meint also die Spitalleitung, dass nur ein Fachmann einen Vorwurf erheben kann, aber jener, welchen man mit einem gebrochenen Schlüsselbein wieder nach Hause schickt, einen solchen nicht machen darf, da er ja nur ein gebrochener Nichtfachmann ist.
Der andere Eiterbözel ist, dass die Spitalleitung findet, das Gebäude hätte seinen Lebenszyklus mehr als erreicht. Also wenn die mit dieser Einstellung auf ihre dummen Patienten losgehen, dann kann es gut sein, dass man dir dort oben erklärt, du hättest deinen Lebenszyklus mehr wie nur erreicht und man müsse den Sensenmann über dich laufen lassen, dich einfach abbrechen und dem Erdboden gleichmachen. Und wenn der Fürst auch noch erfährt, dass seine Burg längst überfällig ist, ist es um seinen gesundheitsfördernden Schlaf ein für alle Mal geschehen.
Weiter erstaunt; man habe an die 10‘000 Notfälle pro Jahr und bei dieser gewaltigen Menge halt Fehler passieren könnten. Das wären ja täglich fast 28 Notfälle und 1,2 stündlich, was den Wunsch nach einem Autobahnanschluss erklärbar macht. Entweder sind wir demnach ein saudusseliges Volk, das alle Hennenschiss einen Knochen bricht, oder aber der Wurm nagt gröber in uns allen.
Man darf gespannt sein, ob wir den Unsinn erkennen und abwenden können, unsere Spitalprobelme auf allen Ebenen, welchen wir seit Jahrzehnten ausgesetzt sind und erdulden müssen, einfach mit einem Neubau auf der grünen Wiese beheben zu wollen. Erst muss man das Spital zum Funktionieren bringen und ob dann noch ein Neubau notwendig ist, ist eher unwahrscheinlich.