Das Schulamt organisierte am Mittwoch, den 1. März 2023, den 7. Pädagogischen Dialog, der in diesem Jahr im Vaduzer Saal durchgeführt wurde. Rund 120 Lehrpersonen, Schulleitende und Mitarbeitende des Schulamtes nutzten die Möglichkeit zu Weiterbildung, Information und Austausch im Kontext des Themas «Im Freien lernen».
Der vom Schulamt organisierte 7. Pädagogische Dialog widmete sich in diesem Jahr ganz dem Thema «Im Freien lernen». Dabei wurde ein ganzheitlicher Blick auf das Konzept des «Draussen-Lernens» geworfen und konkrete Handlungsoptionen aufgezeigt. Als Gastreferent konnte Jürgen Kühnis, Dozent an der PH Schwyz und Hochschulrat, Ökologe und Experte für Bildung für nachhaltige Entwicklung gewonnen werden.
Prägende Bildungserfahrungen
Jürgen Kühnis verdeutlichte in seinem lebhaften Referat, wie Aussenräume als Lernorte genutzt werden können und das Lernen im Freien somit stufen- und fächerübergreifend stattfinden kann. «Draussen zu lernen ist aus meiner Sicht ein wesentlicher Bestandteil guter Bildung», sagte Kühnis. Dabei würden Lernerfahrungen ermöglicht, die sich durch Lebensnähe, Entdeckergeist sowie Kooperation auszeichneten. «Es entstehen Bildungserfahrungen, die die Schülerinnen und Schüler ein ganzes Leben lang prägen», so Kühnis. Wie sich das in der Unterrichtspraxis umsetzen lässt, zeigte der methodisch geschulte Hochschuldozent anhand anschaulicher Beispiele (auch aus Liechtenstein), welche die Gäste des pädagogischen Dialogs zum Mitmachen und Mitdenken animierten.
Positive Effekte empirisch belegt
Vorbehalte gegen das Draussen-Lernen würden häufig auf Unwissenheit basieren, erklärte Kühnis. In deutschsprachigen Ländern gebe es eine Tendenz zur «Indoorisierung». Mittlerweile seien die positiven Effekte des im Freien Lernens aber längst auch empirisch belegt und würden beispielsweise von Dänemark, Norwegen oder Schweden seit den 90er-Jahren in den Unterrichtsalltag integriert. Die Erfolge seien offenkundig: «Kinder und Jugendliche, die häufig im Freien sind, bewegen sich mehr, spielen vielfältiger, sind sozial interaktiv und haben eine bessere Selbstwahrnehmung. Regelmässige Aufenthalte im Freien und in Natur eröffnen Sinnes-, Raum- und Körpererfahrungen, fördern die Gesundheit und spielen eine zentrale Rolle, um eine respektvolle Beziehung zur Umwelt aufzubauen.»
In der abschliessenden Diskussion sowie am darauffolgenden Apéro gab es die Möglichkeit, Erfahrungen untereinander auszutauschen und mit dem Referenten in Dialog zu treten.
Das Schulamt bedankt sich bei allen teilnehmenden Personen des 7. Pädagogischen Dialogs.