Ukraine-Krieg: Russland hat Charkiw angegriffen

Krieg in der Ukraine: Die Russen zerstören Städte mit dauernden Luftangriffen, Foto: Picture Alliance, Frankfurt/Main.

Lage für die Ukraine wird
immer schwieriger – kommen Panzer zu spät? 

Am frühen Sonntagmorgen (5. Februar) haben russische Besatzungstruppen die Stadt und das Oblast Charkiw angegriffen. Das berichtete der Militärführer des Gebiets Charkiw, Oleh Syniehubov, auf dem Nachrichten-Dienst Telegramm. Und die Frage, ob die Panzer aus dem Westen nicht zu spät eintreffen, wird immer lauter. 

Demnach sei das Stadtzentrum durch eine S-300-Rakete und die Außenbezirke durch zwei russische Raketen getroffen worden. Ziel seien zivile Gebäude gewesen. Es habe Verletzte und Todesopfer gegeben, ohne weiteren Angaben.

Bereits am Samstag (4. Februar) hatten russische Besatzungstruppen eine Raketen-Offensive gestartet und neun ukrainische Orte angegriffen, wie das ukrainische Nachrichten-Portal Ukrainska Pravda meldet. Die Raketen seien aber durch die ukrainische Luftabwehr abgefangen worden.

Präsident Selenskyj: « Wir haben schwierige
Lage an der Front»

Präsident Wolodymyr Selenskyj spricht im Ukraine-Krieg von einer aktuell „schwierigen Lage“. „In den 346 Tagen dieses Krieges habe ich oft gesagt, dass die Lage an der Front schwierig ist und dass sie immer schwieriger wird“, sagte er am Samstag in seiner täglichen Videoansprache. „Jetzt sind wir wieder an einem solchen Punkt. Einem Punkt, an dem die Besatzer zunehmend ihre Kräfte mobilisieren, um unsere Verteidigung zu durchbrechen“. Die Lage in „Bachmut, Wuhledar, Lyman und anderen Regionen“ sei schwierig.

Laut der Vizeverteidigungsministerin Hanna Maljar konnte die Ukraine einen Angriff auf Bachmut erfolgreich abwehren: „In dieser Woche haben die russischen Besatzungstruppen alle Anstrengungen unternommen, um unsere Verteidigung zu durchbrechen und Bachmut einzukesseln.“ Aber dank der „Widerstandsfähigkeit unserer Soldaten“ sei ihnen dies nicht gelungen, fügte sie hinzu.

Zuvor hatte das ukrainische Verteidigungsministerium erklärt, Russland konzentriere „seine Hauptanstrengungen auf die Durchführung von Offensivoperationen in die Richtungen Kupjansk, Lyman, Bachmut, Awdijiwka und Nowopawliwka“ in der Ostukraine. In der Provinz Saporischschja im Süden des Landes seien Granaten in 26 Orten auf „zivile Infrastruktur“ niedergegangen, hieß es weiter. pd