VCL: Neujahrswunsch aus Kopenhagen

Im Liechtensteiner Mobilitätskonzept 2030 heisst es im Kapitel “Teilstrategie Langsamverkehr (LV) – Fuss- und Radverkehr”:
– Das Fahrrad ist als Alltagsverkehrsmittel etabliert.
– Die Hauptverkehrsachsen in den Dorfkernen werden für den Fuss- und Radverkehr sicher und attraktiv gestaltet.
– Fahrradabstellanlagen werden an den Haltestellen des öffentlichen Verkehrs sowie in den Dorfzentren geschaffen.
– Die Entwicklungsgebiete werden mit dem Radverkehr erschlossen und an das Hauptroutennetz angeschlossen.
– Für den grenzquerenden Verkehr werden attraktive, sichere und auf den Wunschlinien gelegene Radwege angeboten.

Das liest sich sehr schön. Der Neujahrswunsch des Verkehrsclub Liechtenstein (VCL) ist: die Politik möge sich bei der Umsetzung vom neuen Schweizer Bundesgesetz über die Velowege und von der Stadt Kopenhagen inspirieren lassen. Dazu schreibt Cindy Freudenthaler im Editorial des Info Bulletin 2/22 der Velokonferenz Schweiz unter anderem: “Allerdings, und das Beispiel Kopenhagens erinnert uns daran, reicht es nicht immer aus, nur auf die Veloinfrastruktur einzuwirken. Die Mobilitätspolitik muss umfassend sein: Die Förderung von Velo (oder Bus) bedeutet daher auch, Massnahmen zu ergreifen, um die Attraktivität und Leistungsfähigkeit von Autofahrten zu verringern.”

Kopenhagen will die weltbeste Stadt für Radfahrende werden. Bis 2025 soll der Weganteil des Veloverkehrs (Arbeit und Schule) 50 % erreichen; Realität 2014 = 43 %. Bei uns beträgt dieser Anteil im Jahresmittel nur 2 – 3 Prozent! Laut Oliver Dreyer im gleichen Info Bulletin basiert die Strategie der Stadt Kopenhagen auf folgenden Ansätzen:
– Die Fahrbeziehungen und das Erreichen innerstädtischer Ziele für den MIV erschweren oder sogar verunmöglichen.
– Die Parksituation für Autos verschlechtern.
– Im Gegenzug die Situation für den Veloverkehr (und den Fuss- und öffentlichen Verkehr) verbessern.
Die Akzeptanz solch mutigen Denkens erfordert bei uns eine breite Kampagne für die Vorteile des Fuss- und Radverkehrs. Die daraus resultierende Erhöhung der Lebensqualität wünscht der VCL der Liechtensteiner Bevölkerung. (VCL-Vorstand)