SPITALNEUBAU IN VADUZ: OFFENE FRAGEN

Bild: Draufsicht auf das Gelände des Werkhofs mit der geplanten Baufläche des Landesspitals. auf dem Wille-Areal. Schon der Standort ist eine Katastrophe. Es steht an einer der meist frequentiertesten Strassen und Brückenzufahrten mit 18.000 Autos pro Tag sehr ungünstig. Bild: lie-zeit

Wird sich die Gemeinde Vaduz an den Mehrkosten beteiligen?

Zu einem der ungelösten Problemfeldern in Liechtenstein zählt zweifellos der geplante Neubau des Landesspitals. Aufgrund von unklaren Vorgaben des früheren Gesellschaftsministers und unklaren Kompetenzzuteilungen wurde das Spitalprojekt, für welches das Volk am 24. November 2019 einen Verpflichtungskredit in Höhe von 65,5 Mio. Franken bewilligte, letztlich laut den involvierten Fachleuten um rund 21 Mio. Franken teurer. Miteingeschlossen in dieses Defizit sind die 7 Mio. Franken Zuschuss der Gemeinde Vaduz als Standortgemeinde.

Landtagspräsident Albert Frick hat sich kürzlich im Rahmen eines Interviews auf 1FLTV auch zur Spitalfrage geäussert und gesagt, dass er es sehr bedauern würde, sollte das Projekt an den Mehrkosten scheitern. Er schlug vor, dass sich die Gemeinde Vaduz an diesen Mehrkosten beteiligen sollte, da auch sie als Standort profitieren würde. «Ich sage jetzt eine Zahl von 10 Millionen Franken. Das würde Vaduz nicht wehtun und es wäre ein wunderbares Signal», wird der Landtagspräsident im Vaterland vom 3. Januar 2023 (Desirée Vogt) zitiert. Die Gemeinde Vaduz hat sich auf das Interview noch nicht geäussert. Man darf gespannt auf ihre Haltung sein. Wir meinen, dass es zu kontroversen Diskussionen kommen wird. Zudem müsste das Volk nochmals befragt werden.

Er wolle allerdings keine Qualitäts-noch Quantitätseinbussen. «Entweder wir leisten uns ein eigenes Spital, das qualitativ sehr gut ist und die notwendigen Voraussetzungen liefert, oder wir lassen es bleiben.»

Wille Areal als nicht geeigneter Standort

Die Regierung hat neben dem finanziellen Aspekt noch andere Fragen abzuklären. Dazu zählt sicherlich auch der Standort auf dem «Wille-Areal» beim Rheindamm und Rheinbrücke. Der Standort wird von vielen Personen im Lande als nicht ideal empfunden. Nicht nur allein wegen des Baugrundes, dessen Auf resp. Nachbereitung nochmals einige Millionen kosten würde, sondern wegen der Verkehrsfrage. Dort fahren täglich rund 18.000 Fahrzeuge direkt am geplanten Spitalneubau vorbei. Wie sich dieses massive Verkehrsaufkommen mit viel Lärm und Gestank  auf die Patienten oder auf zu tätigenden Operationen auswirken wird, weiss niemand.
Man darf gespannt sein, wie die Regierung dieses Problem lösen will.