Erfolgreiche Fachtagung der Schulsozialarbeit Liechtenstein

Referat von Prof. Dr. Margrit Stamm

Die Schulsozialarbeit Liechtenstein lud heute zur Fachtagung Schulsozialarbeit OST ein. Im Zentrum stand das Thema «Schulabsentismus», welches aus unterschiedlichen Blickwinkeln von Experten und Gästen intensiv betrachtet und diskutiert wurde.

Am Donnerstag, den 17. November 2022, folgten rund 150 Personen der Einladung der Schulsozialarbeit Liechtenstein zur «Fachtagung Schulsozialarbeit OST», die in diesem Jahr im SAL in Schaan stattfand. Eingeladen waren alle Schulsozialarbeitenden, aber auch weitere Interessierte aus den Einzugsgebieten von SSA Ost (Kantone St.Gallen, Thurgau, Graubünden, Vorarlberg, Liechtenstein) sowie der Schulpsychologische Dienst, Schulleitende, Lehrpersonen, Kinderpsychologen, Vertreter des ASD, die Amtsärztin und das Schulamt. Im Mittelpunkt stand das Thema «Schulabsentismus», das unrechtmässige Versäumen von Unterricht, welches in der jüngsten Vergangenheit erhöhte Beachtung in den Medien fand. Schulen in Liechtenstein und der Schweiz meldeten auch im Rahmen der Corona-Pandemie vermehrt Fälle von Schülerinnen und Schülern, die sich mit dem Präsenzunterricht schwertaten.

Schulen müssen «Haltekraft» bieten

Bildungsministerin Dominique Hasler betonte zu Beginn der Veranstaltung mittels Videobotschaft den grossen Stellenwert der Schulsozialarbeit in Liechtenstein: «Die Schulsozialarbeit hat sich bewährt und stellt ein wichtiges Puzzle-Stück unserer Bildungslandschaft dar.» Die Referate von Margrit Stamm (Uni Freiburg) und Franziska Templer (PH Bern) präsentierten im Anschluss die wichtigsten Forschungsergebnisse zur Frage, wie sich Schulabsentismus definieren lässt, wie verbreitet er ist, welches die Ursachen sind und wie Schulen vor diesem Hintergrund aktiv werden können. Dabei wurde klargestellt, dass es «den» Schulschwänzer nicht gebe. Schulabsentismus müsse als Symptom verstanden werden, dem ganz individuelle Ursachen zugrundelägen. «Die Schulen müssen den Schülerinnen und Schülern in diesen teils schwierigen Lebenssituationen Haltekraft bieten können», sagte Stamm. Templer ergänzte, dass eine gute Schule Identifizierungsmöglichkeiten biete und die drei psychologischen Grundbedürfnisse des Menschen befriedige: Kompetenzerleben, Autonomie und soziale Zugehörigkeit.

Inhalte mit klarem Praxisbezug

Das Programm wurde von Martin A. Fellacher abgerundet, der konkrete Handlungsvorschläge im Umgang mit Schulabsentismus im Kontext Schule aus Sicht der Neuen Autorität präsentierte. Das OK-Team, bestehend aus Hansjörg Frick, Leiter der Schulsozialarbeit Liechtenstein, Yves Tappert, Peter Frick sowie Daniela Knöpfel zogen am Ende der Veranstaltung ein überaus positives Fazit zur diesjährigen Fachtagung Schulsozialarbeit OST: «Der Anlass vermittelte den teilnehmenden Personen wichtige Inhalte, die in erster Linie einen klaren Praxisbezug hatten und in der Arbeit mit jungen Menschen wirkungsvoll eingesetzt werden können.»

Referat von Dr. Franziska Templer