Stellungnahme des Landesspitals zum geplanten Neubau

Nachdem die Regierung den Schlussbericht des Audits zum Neubau des Landesspitals Liechtenstein zur Kenntnis genommen hatte, wurde dieser durch das zuständige Ministerium an den Stiftungsrat des Landesspitals vertraulich weitergereicht. Der Stiftungsrat des Landesspitals hat sich mit dem Bericht auseinandergesetzt und die weiteren Entscheidungen der Regierung erwartet. Die Entscheidungen der Regierung sowie die getroffenen Massnahmen zum weiteren Vorgehen bezüglich Neubau Landesspital werden vom Stiftungsrat des Landesspitals begrüsst und vollumfänglich mitgetragen.

Der Stiftungsrat als oberstes strategisches Organ hat umfangreiche Aufgaben zu erfüllen. Dazu zählen unter anderem die Oberleitung des Landesspitals, die Festlegung der Organisation, die Finanzplanung und Finanzkontrolle zur Führung des Unternehmens, die Erstellung der jährlichen Betriebs- und Investitionsbudgets sowie die Wahl, Überwachung und Abberufung der Mitglieder der Spitalleitung. Das Landesspital hat seinerseits einen klaren Leistungsauftrag von der Regierung bezüglich Qualität und Wirtschaftlichkeit der Leistungserbringung. Dieser Leistungsauftrag umfasst die Akutversorgung im stationären Bereich, darunter Chirurgie, Geriatrie, Gynäkologie und Geburtshilfe (wird aktuell nicht angeboten), Innere Medizin, Orthopädie, Urologie und Palliativmedizin. Auch die stationäre Übergangspflege, die Notfallversorgung und Versorgung in besonderen Lagen (Beispiel Pandemie) sind darin festgehalten.

Dieser Leistungsauftrag kann nur erfüllt werden, wenn die Infrastruktur des Landesspitals zeitgemäss und damit konkurrenzfähig ist. Dazu scheint dem Stiftungsrat die Realisation eines Neubaus unumgänglich.

Der Stiftungsrat hat mit Einbezug der Spitalleitung im Rahmen eines Strategiemeetings die strategischen Hauptrichtungen verabschiedet. Im Zentrum dieser strategischen Handlungsfelder stehen an erster Stelle das Wohl der Patientinnen und Patienten, medizinische Aspekte und nicht zuletzt die Anliegen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Spitals an ihren Arbeitgeber und ihren Arbeitsplatz. Dazu sollen im Bereich der fortschreitenden Digitalisierung ein neues Klinikinformationssystem für eine effektive Leistungserfassung und Erhöhung der Patientensicherheit sowie neue Arbeitsmodelle, sogenannte New-Work-Lösungen für die Belegschaft realisiert werden. Um dem Fachkräftemangel, gerade in der Pflege, begegnen zu können, braucht es eine moderne Arbeitsplatzumgebung sowie den Fokus auf die Aus- und Weiterbildung.

Rollenverteilung
Betreffend die Rollenverteilung zum Neubau und Betrieb des Landesspitals sind klare Rahmen festgehalten. Gemäss Spitalgesetz stellt das Land Liechtenstein dem Landesspital eine passende Infrastruktur zur Verfügung. Das Land Liechtenstein ist Auftraggeber für den Neubau des Spitals, Bauherr ist das Landesspital. Dies ist auch andernorts gängige Praxis.

Weitere Schritte
Der Stiftungsrat des Landesspitals begrüsst und unterstützt die beschlossenen Massnahmen der Regierung vollumfänglich. Für den Stiftungsrat ist zentral, dass Regierung und Steuerungsausschuss zeitnah Entscheidungen herbeiführen und die Qualität und Sicherheit der Leistungserbringung im Landesspital zum Wohle unserer Bevölkerung ins Zentrum stellen.

Dank an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
Die letzten zwei Jahre haben vom Personal sehr viel abverlangt. Gerne nutze ich die Gelegenheit, allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern herzlich zu danken, sowohl für ihren unermüdlichen Einsatz während der Pandemie als auch für die wertvolle Arbeit am Neubauprojekt. Was in unserem Spital geleistet wurde, lässt sich kaum in Worte fassen. Vielen Dank.