Motorradlärm muss nicht sein

Der VCS Verkehrs-Club der Schweiz lanciert derzeit eine Kampagne, die sich mit dem Motorrad-Lärm befasst. So hat unser Leser, Willy Marxer aus Ruggell, zur Feder gegriffen und die Aktion des VCS mit einem Gedicht unterstützt.

Dazu schreibt Willy Marxer: „Nicht nur die Schweiz, auch hier bei uns, greift das Motorradlärm Problem wie eine Seuch um sich. Auch unsere Politik ist in dieser Sache träge und die Exekutive kaum einmal rechtzeitig vor Ort. So bleibt kritischen Bürgern und allen, die darunter leiden, oft nur Frust und Ärger.“

Mit diesem Ärger im Bauche habe er deshalb sein jüngstes Gedicht zum Thema verfasst. Willy Marxer möchte es als Anregung zum Nachdenken veröffentlichen. „Natürlich ist mir bewusst, dass ich damit gewissen Leuten auf die Zehen trete. Betroffen fühlen darf sich aber auch – und das wäre durchaus erwünscht – unsere Regierung, die sich immer wieder auf diesbezügliche Vorgaben der Schweiz beruft, auch wenn diese noch so unpassend sind, zur kurz greifen und für, bzw. auf unser kleines Land durchaus abänderbar wären“, schreibt Marxer weiter. Lesen Sie nachstehend seinen Unmut in Gedichtform:

Vaterland-Knatterland                                                                                                                              WM,10.06.2022


Ich leb‘ gern in unsrer Gasse.
Schon längst fühl ich mich hier daheim.
Doch leider wird – was ich hasse,
Motorradlärm täglich zur Pein.

Dies, durch aggressive Raser,
die lautstark brummend durchpressier’n,
den Krach lieben, den Vergaser,
und jeden Nerv mir strapazier’n.

Ein Unrecht darin seh’n sie nicht.
Nein! Dazu braucht man Anstand auch.
Auf Motorlärm sind sie erpicht,
auf Reifenabrieb, Qualm und Rauch.

Autonarren tun das Gleiche,
weil Narrenfreiheit hier noch gilt.
Krachfahrten durch Wohnbereiche
und keiner da, der „Stopp!“ befiehlt.

Land und Leut‘ leiden am Ende,
die kranken Menschen sowieso.
Volk! Wo bleibt dein Ruf zur Wende?
Stört Lärm dich denn nicht ebenso?

Im Landtag hab‘ ich Herr‘n erkannt,
die dem Motorknattern frönen.
Die wohl vor Gott, Fürst, Vaterland,
beim eigenen Lärm nie stöhnen.

Jedoch stöhnt längst, das sei uns klar,
mein lärmverschmutztes Vaterland.
Das stille Tal, das hier einst war,
verkommt haltlos zum Knatterland-

Willy Marxer, Siegelstrasse 103,Ruggell