Schaan und Vaduz sichern Trinkwasserversorgung

In den nächsten Jahren wird in Schaan ein massiv höherer Wasserverbrauch erwartet. Um diese Herausforderung zu meistern, erneuern die Gemeinden Schaan und Vaduz einen Vertrag aus den 1970er-Jahren, der die Zusammenarbeit in Bezug auf die Wasserversorgung regelt. Teil der Lösung ist der Bau eines weiteren Grundwasserpumpwerks in Schaan.

Die bestehenden Grundwasserpumpwerke Wiesen und Unterau können den massiv steigenden Wasserverbrauch in Schaan nicht mehr lange bewältigen. Zum einen hat die Wasserversorgung Liechtensteiner Unterland einen erhöhten Bedarf an Trinkwasser angekündigt. Zum anderen läuft 2030 die Konzession für die private Wassergewinnungsanlage eines grossen Industrieunternehmens in Schaan aus. Das bedeutet, dass es sein Wasser spätestens ab diesem Zeitpunkt ebenfalls von der öffentlichen Wasserversorgung Schaan beziehen wird. Für die Gemeinde besteht folglich dringender Handlungsbedarf.

Zweites Grundwasserpumpwerk Wiesen geplant

1972 haben die Gemeinden Vaduz und Schaan per Vertrag vereinbart, dass sie gemeinsam Wasserversorgungsanlagen bauen und betreiben, sofern diese für Aufbereitung von Trinkwasser notwendig sind. Entsprechend wurden damals unter anderem die Kosten für die Erstellung des Pumpwerks Wiesen sowie des Stufenpumpwerks Mühleholz von beiden Gemeinden jeweils zur Hälfte getragen. Diese Vereinbarung gewinnt infolge der genannten Herausforderungen an Aktualität. Und für beide Seiten steht fest, dass es erneut einer engen Zusammenarbeit bedarf, um die Trinkwasserversorgung zu gewährleisten. Mit einem gemeinsamen Ausbaukonzept für die Wasserversorgungsanlagen haben die Gemeinden die Grundlage für weitere Massnahmen geschaffen.

Wie eine Situationsanalyse ergeben hat, benötigt es mindestens ein zusätzliches Grundwasserpumpwerk, um den künftigen Wasserbedarf abzudecken. Dabei bietet sich aufgrund der Nähe zu den genannten Bezugsorten die Gemeinde Schaan als Standort an – konkret das Grundwasserschutzareal Wiesen nördlich des bestehenden Pumpwerks. Auch ein neuer Übergabeschacht sowie ein neues Stufenpumpwerk werden notwendig, um den erforderlichen Wasserbedarf zu decken, ebenso der Ausbau des bestehenden Wasserleitungsnetzes. Und nicht zuletzt gilt es für Schaan im Gebiet Obera Forst ein zusätzliches Wasserreservoir zu errichten, damit die schwankenden Bezüge ausgeglichen und die Löschwasserreserve garantiert werden können.

In die neuen Wasserversorgungsanlagen investieren die Gemeinden Schaan und Vaduz in den kommenden fünf Jahren rund 18 Millionen Franken. Der Anteil der Gemeinde Schaan beträgt gemäss Grobkostenschätzung 11,1 Millionen, derjenige der Gemeinde Vaduz 6,9 Millionen Franken.