62. Bretschalauf – Mit Glanz und Gloria zurück in der Zukunft

Der 62. Bretschalauf schreibt Geschichte. Mit einem überwältigenden Teilnehmerrekord von weit über 500 Startenden, knüpft die Veranstaltung an den furiosen Höhepunkt von 2019 vor ‘Corona’ an.

«Wir haben die alte Zeit wieder zurück und es ist endlich wieder, wie es mal war» Ein Zitat, welches noch vor nicht langer Zeit fast undenkbar war. Am letzten Samstag erfreuten sich die vielen Anwesenden an der Auferstehung des traditionellen Bretschalaufs. Sie haben es nicht verlernt und wieder alles richtig gemacht. Das OK-Team um Margina Berginz leistete wieder Massarbeit. Da konnte das garstige Wetter den vielen Läuferinnen und Läufern nichts anhaben. Noch eindrücklicher als dies 2019 gelang, hat es der Dorfverein geschafft, die ganze Bevölkerung mit hineinzuziehen in eine der schönsten Nebensachen dieser Welt, den Laufsport. In der Tat wird die Spezies in Eschen und Mauren immer rarer, die von sich sagen muss: «Ich war noch nie dabei am Bretschalauf». Dabei besticht der Anlass neben seinem traditionellen Charakter durchwegs mit hochklassigem Laufsport durch alle Kategorien hindurch.

Dieses Jahr blieben, abgesehen vom Wetter, welches bei den Läufern eh kein Thema ist, keine Wünsche offen. Vom Bezug der Startnummern bis zur abschliessenden Tombola-Verlosung waren stets rund tausend Beine auf Trab gehalten, was das Eschner Dorfzentrum, bildlich gesprochen, zwischen zehn und sechszehn Uhr zum emsigen ‘Ameisenhaufen’ werden liess. Dass sich in Eschen dabei die Gemeindebehörden aktiv unters Volk mischten, verdient besondere Anerkennung und ehrt den Organisator speziell. Der TV Eschen-Mauren hat es geschafft, den notabene zweitältesten Lauf der Schweiz mit seiner 62. Austragung weit über die Dorfgrenzen und Landesgrenzen hinaus zu etablieren.

Mille Gruyère Ausscheidung für den Nachwuchs Eingebettet in die Läufe der Schüler- und Jugendkategorien fand in Eschen, wie bereits vor einem Jahr der Qualifikationslauf für den Schweizer Final im Mille Gruyère statt. Bei diesem Nachwuchsprojekt gilt es, sich an einem der beiden Läufe (Payern oder Eschen) auf der Strasse, oder an Regionalfinals direkt für den Schweizerfinal über 1000m auf der Bahn zu qualifizieren. Dieser fintet im September in Genf statt. Von den Liechtensteiner Vereinen schaffte es diesmal Emilia Schwarz vom TV Schaan-Leichtathletik als Jahrgangsschnellste. Bei den jüngeren, welche noch nicht zum Schweizer Final zugelassen sind schafften Livia Netzte (TV Schaan-Leichtathletik), Julian Brantschen (TV Eschen-Mauren) und Marlon Schatz (TV Triesen) überzeugende Siege in ihrem Jahrgang.

Liechtensteiner Glanzpunkte
An der diesjährigen Austragung darf wiederum mit Genugtuung festgehalten werden, dass sich die Läuferinnen und Läufer der Liechtensteiner Vereine keineswegs zu verstecken brauchen. Allen voran die aufstrebenden Mittelstrecklerinnen des TV Schaan-Leichtathletik und TV Triesen. Im Rennen der weibliche U16 trafen Emilia Schwarz und Sienna Zobel auf keine geringeren wie die amtierende Schweizermeisterin im Crosslauf Fiona von Flüe (TV Cham) und Danna Annouk (STB Leichtathletik Bern) der zweitplatzierten des Schweizerischen Crosscup. Während von Flüe erwartungsgemäss klar siegte hielten Schwarz und Zobel die Bernerin Annouk ebenso klar in Schach und verwiesen sie auf Rang vier. Mit Rang fünf setzte Tina Capol vom TV Mels in ihrem ersten Rennen im TV Schaan-Dress gleich ein klares Ausrufezeichen. Dies sollten aber nicht die einzigen Glanzpunkte sein. Vielmehr dominierten Martina Augsburg und Arnold Aemisegger (TV Schaan Leichtathletik) das Hauptrennen über 10’500m klar. Lokalmatador Aemisegger setzte dabei mit 38.37 beim Streckenrekord der Männern eine neue Marke.

Illustre Teilnehmerfelder
Aber nicht nur von diesen äusserst beeindruckenden Leistung lebte der diesjährige Bretschalauf. Der Aufmarsch bei den Teamläufen und den Staffeln trug erst richtig zum gelungenen Gesamtbild dieses Events bei. Rund zwanzig Gruppen stellten sich den Team-Herausforderungen. Im Teambewerb über 10’500m hatten 3-7 Läufer die Aufgabe im Wechsel die Distanz schnellstmöglich zu bewältigen. Das LGT Running Team entpuppte sich da als unschlagbar.  Dasselbe Kunststück gelang einem zweiten LGT Running Team über die 4500m Distanz. Indes der Preis für das grösste Teilnehmerfeld der Thyssenkrupp PRESTA gehört, welches mit insgesamt rund sechzig Teilnehmern eindrücklich mitwirkte. Wer auch dieses Jahr nicht fehlen durfte, war das Team von Special-Olympics. Die rund zwanzig Läuferinnen und Läufer gaben wiederum alles und verdienen höchste Anerkennung für ihren Einsatz zusammen mit ihren Betreuerinnen und Betreuern.

Staffeln immer beliebter
600 – 300 – 600 – 300m. So einfach ist die Formel fürs Lauf-Happening zum Abschluss des Tages. Nicht weniger als 36 Staffeln sprinteten um Sieg und Ehre! Bunt gemischt mit unterschiedlichen Ambitionen und Zielen und ausnahmslos mit vollem Einsatz. Die Siege gingen bei den Schülern an die Teams ‘TV Schaan Sprintgirls’ und ‘Vollgas’. Bei den Jugendlichen ans Mädchenteam ‘TV Schaan Staffelpower’ und zu guter Letzt gelangt standesgemäss alle Ehre an den Musikverein Konkordia Gamprin mit dem Sieg in der Kategorie Familie, Verein, Plausch.

Nach Eschen ist vor Vaduz
Für die meisten Läuferinnen und Läufer ist mit dem Bretschalauf die Saison nicht abgehakt. Alle Teilnehmenden von Eschen, egal in welchem Lauf, haben die Chance, durch die Teilnahmein Vaduz ein Goldvreneli zu gewinnen. Somit dürfen wir uns auf ein weiteres grosses Läuferfest am 6. Und 7. Mai in Vaduz freuen. Auch in Vaduz sind einige Neuerungen angesagt. Lassen sie sich überraschen und begeistern.