«Schulen stärken, inklusiv handeln»

Screenshot Teilnehmende

Das Schulamt organisierte am Mittwoch, den 9. März 2022, den 6. Pädagogischen Dialog, der in diesem Jahr wiederum digital durchgeführt wurde. Rund 150 Lehrpersonen, Schulleitende und Mitarbeitende des Schulamtes nutzten die Möglichkeit zu Weiterbildung, Information und Austausch im Kontext des Themas «Schulen stärken – inklusiv handeln».

Der vom Schulamt organisierte 6. Pädagogische Dialog widmete sich in diesem Jahr ganz den Themen «Integration und Inklusion». Dabei wurden ein ganzheitlicher Blick auf das Konzept der Inklusion geworfen und konkrete Handlungsoptionen aufgezeigt, welche die Schulen im inklusiven Umgang mit Verhaltensauffälligkeiten stärken. Als Gastreferent konnte Reto Luder, Professor für Sonderpädagogik an der PH Zürich und Leiter des Zentrums «Inklusion und Gesundheit in der Schule (IGS)», gewonnen werden.

Auffälliges Verhalten von Schülerinnen und Schülern
Reto Luder definierte eingangs sein Verständnis von «Inklusion» und «Integration», wobei er deren unterschiedliche Dimension von «Gleichheit» beschrieb. «Inklusion meint den Zugang zu sozialen Kontexten. Gemeint sind also Rechte auf Inklusion wie beispielsweise das Recht auf den Besuch einer Regelklasse, aber auch Ressourcen für Inklusion, also Hilfsmittel oder Unterstützung.» Integration hingegen betreffe die Einbettung und das Zusammenwirken von Individuen innerhalb sozialer Kontexte: zum Beispiel soziale Beziehungen zu Mitschülerinnenund Mitschülern oder Partizipation an gemeinsamem Unterricht.

Im Weiteren skizzierte Luder die besonderen Hürden für schulische Bildungsinstitutionen und nannte vor allem auffälliges Verhalten von Schülerinnen und Schülern als Herausforderung für schulische Integration und Inklusion.

Verhaltensauffälligkeiten und -störungen würden viele Lehrpersonen in ihrem Arbeitsalltag belasten. Diese seien als Bewältigungsversuche überfordernder Situationen im Kontext der aktuellen Lebenswelt der Kinder / der Jugendlichen zu verstehen. Der beste Weg, diesem Verhalten zu begegnen, sei die Vermittlung von Kompetenzen respektive prosozialen Mitteln. «Ich halte nichts von Strafen und Sanktionen», so Luder.

Zusammenspiel von Schule und Eltern
Die Schule stelle zwar nur einen Bruchteil der Lebenswelt der Schülerinnen und Schüler dar, dieser könne aber bereitseinen enorm wichtigen Beitrag für die positive Entwicklung leisten.

«Wichtig ist immer auch das Zusammenspiel von Schule und Eltern respektive Fachpersonen», betonte Luder. Luder veranschaulichte dann konkret am «Projekt Challenge», wie die Integrationskraft von Schulen gestärktwerden könne.

In der abschliessenden Diskussion hatten die am Pädagogischen Dialog teilnehmenden Personen die Möglichkeiten, sich virtuell zum Thema auszutauschen oder mit Professor Reto Luder in Dialog zu treten.