Vorstellung Sportmonotoring Liechtenstein 2021

Am Montag, 21. Februar präsentierten Regierungsrätin Dominique Hasler, die Vorsitzende des Sportrats Biggi Beck-Blum und Christian Frommelt, Leiter des Liechtenstein-Instituts die Neuauflage des „Sportmonitorings Liechtenstein 2021“ einem Indikatorensystem zur Analyse und zum langfristigem Monitoring der Entwicklungen im Sportbereich als auch zwei Sonderauswertungen zur „Sportinfrastruktur in Liechtenstein“ und zur „Fahrradnutzung in Liechtenstein“.

Im Januar dieses Jahres wurden bereits die beiden Bevölkerungsbefragungen zum „Sport- und Bewegungsverhalten in Liechtenstein“ und zum „Sport- und Bewegungsverhalten von Jugendlichen in Liechtenstein“ der Öffentlichkeit präsentiert. Die Neuauflage des „Sportmonitorings Liechtenstein 2021“, welches an die erstmals im Jahr 2015 erstellte Analyse der Sportlandschaft Liechtensteins in Form eines Indikatorensystems anschliesst sowie die beiden Sonderauswertungen zu den Themen „Sportinfrastruktur in Liechtenstein“ und „Fahrradnutzung in Liechtenstein“ vervollständigen nun die Datenlage.

Das Sportmonitoring beinhaltet die Sammlung, Erhebung, Analyse und Publikation von Daten zu den zentralen Aspekten von Sport und Bewegung in Liechtenstein. Das Sportmonitoring Liechtenstein bietet so ein Analyseinstrument, um relevante Entwicklungen in der Sportlandschaft Liechtenstein rasch zu erkennen, zu dokumentieren und mit Blick auf die politische Zielsetzung zu überprüfen. Es ist auch ein Strategieinstrument, welches Handlungsbedarf ermittelt und strategische Planung ermöglicht. Es gliedert sich in die vier Themenbereiche „Volksgesundheit und Lebensqualität“, „Bildung“, „Integration, Kultur und Nachhaltigkeit“ sowie „Spitzensport, Wirtschaft und Image“. Es enthält insgesamt 40 Indikatoren, die diesen Themenbereichen zugeordnet sind.

17 der 40 Indikatoren werden positiv bewertet. Hervorzuheben ist dabei insbesondere das hohe Niveau der Sport- und Bewegungsaktivität Liechtensteins.
Dies ergibt sich aus der Gesundheitsbefragung und wurde mit der Sportumfrage 2021 nochmals bestätigt. Positiv ist in diesem Zusammenhang auch, dass es zwischen den soziodemografischen Merkmalen kaum Unterschiede hinsichtlich des Umfangs der Sport- und Bewegungsaktivität gibt. Ebenfalls positiv hervorzuheben sind die Vielzahl der Bewegungsangebote sowie die hohe Dichte an Sportstätten und deren positive Bewertung durch die Einwohnerinnen und Einwohner Liechtensteins. Auch im Bereich Bildung werden diverse Indikatoren positiv bewertet, wenngleich die Coronapandemie eine Bewertung erschwerte. So erfreuten sich z.B. die Schulsportmeisterschaften vor Ausbruch der Coronapandemie einer hohen Beliebtheit. In den Jahren 2020 und 2021 konnten dann aber kaum mehr entsprechende Anlässe stattfinden. Noch lässt sich nicht abschätzen, ob die Schulsportmeisterschaften künftig wieder auf dasselbe Interesse stossen werden. Vereinzelt deuten sich aber auch positive Effekte der Coronapandemie an. So nutzen mehr Schülerinnen und Schüler das Fahrrad für den Schulweg. Mit Blick auf die erwachsene Bevölkerung liegen bezüglich der Fahrradnutzung noch keine Zahlen zum Vergleich mit der Zeit vor der Coronapandemie vor. Es ist aber davon aus-zugehen, dass auch hier die Nutzung gestiegen ist.

15 von 40 Indikatoren werden weder positiv noch negativ bewertet. Viele Kennzahlen waren in den vergangenen Jahren stabil. Als Beispiele sind hier die angebotenen Kurse der Kaderausbildung Jugend+Sport, die Anzahl Schülerinnen und Schüler an der Sportschule oder die staatlichen Ausgaben für den Sport zu nennen. Ebenso zeigten sich bei der Jugendbefragung teils nur sehr geringe Unterschiede zwischen den Ergebnissen von 2015 und 2021.

5 von 40 Indikatoren werden negativ bewertet. Hierzu zählt die körperliche Aktivität der Jugendlichen, wonach weniger als 10 Prozent – und damit deutlich weniger als noch 2015 – die Bewegungsempfehlung der WHO von täglich 60 Minuten körperlicher Aktivität erfüllen. Ebenso negativ bewertet wird die Entwicklung der Mitgliederzahlen von Sportverbänden. Zwar verfügt Liechtenstein über eine sehr hohe Mitgliedschaftsquote in Sportvereinen, die Anzahl der Sportvereinsmitglieder ist aber rückläufig. Erschwerend kommt hier die schlechte Datenqualität zur Anzahl Sportvereine und deren Mitgliedern hinzu. Negativ bewertet werden auch die Unterrepräsentation von Frauen in Führungsfunktionen von Sportverbänden sowie die geringe Nutzung des Fahrrads für den Arbeitsweg.

Die Gesamtschau aus den einzelnen Indikatoren ist jedoch zweifelsohne positiv. Liechtenstein kann mit gutem Grund als wahre Sportnation bezeichnet werden!