Vaduz: Friedhofskapelle St. Florin wird erweitert

Die östlichen Grabfelder werden barrierefrei erschlossen

Nachdem die Friedhofskapelle oftmals an ihre Kapazitätsgrenze stösst, soll sie um einenAufbahrungsplatz erweitert und die darüber liegenden Grabfelder sollen barrierefrei erschlossen werden. Das hat der Gemeinderat in seiner Sitzung am 14. Dezember 2021 beschlossen.

Das Wohlwend Architekturbüro, Vaduz, hat eine Planungsstudie für eine Friedhofskapellen-Erweiterung erstellt, mit dem Ziel, den Verstorbenen für ihren letzten Weg sowie den Angehörigen einen würdevollen Rahmen zu bieten. Nach der Präsentation im Kirchen- und Pfarreirat wurde daraus ein konkretes Projekt entwickelt, in dem klar festgelegt wurde, dass der Charakter und die Erscheinung der Kapelle erhalten bleiben sollen.

Wichtige und prägende Elemente der bestehenden Kapelle, wie die Büste des Erzengels Michaelund die Gedenktafeln sollen während der Bauarbeiten demontiert, aufgefrischt undzwischengelagert werden, um sie dann an den ursprünglichen Orten wieder anzubringen.

Zwei neue Katafalke
Die Erweiterung sieht zwei neue, dem aktuellen Stand der Technik entsprechende Katafalke vor, die in Naturstein sowie Glas ausgeführt werden. Sie werden in der Mitte der erweitertenAufbahrungshalle positioniert, womit der Raum optimal genutzt wird und gleichzeitig die Möglichkeitbesteht, an einem späteren Zeitpunkt einen dritten Katafalk zu installieren. Die dafür benötigte Infrastruktur soll deshalb bereits vorgesehen werden.

Der Durchgang der offenen Halle zur Abdankungshalle wird sowohl in der Breite, als auch in derHöhe vergrössert. Als Trennung der beiden Hallen wird eine faltbare Glasfront eingebaut, die zwecks ausreichender Belüftung nach oben offen ist. Als Bodenbelag ist ein Naturstein vorgesehen. Ostseitig der Garderobe entsteht ein zusätzlicher Raum, der als Stuhllager genutzt wird. Auch die Lautsprecheranlage soll im Zuge der Umbauarbeiten auf den aktuellen technischen Stand gebrachtwerden.

Barrierefreier Zugang zu den östlichen Grabfeldern
Mit diesem Projekt werden auch die östlichen Grabfelder 14 und 16 barrierefrei erschlossen. So wird an der Südfassade der Friedhofskapelle, im Bereich der Priestergräber, ein Lift vorgesehen.Die Ebene vor den Priestergräbern wird abgesenkt, sodass die Barrierefreiheit zum Liftgewährleistet ist. Die Lift- Aussenwand im Erdgeschoss wird mit Natursteinen verblendet, wodurch sich der Lift optisch in die bestehende Stützmauer integriert. Im Obergeschoss wird der Lift in Glasausgeführt, was ihn transparenter wirken lässt.

Provisorium während der Bauphas
Da die Friedhofskapelle während der Bauphase nicht genutzt werden kann, wird auf der freienWiese vor der Kapelle ein würdiges Provisorium erstellt.

Projektkosten
Die Kosten wurden anhand der Projektpläne, dem Konzept für die Gebäudestatik, den Konzeptenfür die Katafalkanlagen und aufgrund der Erkenntnisse des geotechnischen Gutachtens und demSchadstoffscreening erhoben. Die Erweiterung der Friedhofskapelle ist aufgrund derGegebenheiten vor Ort (Erweiterung zur Hangseite, erschwerte Zugänglichkeit desHangsicherungsbereichs und der Baugrube) sehr aufwändig und deshalb kostenintensiv. Der Gemeinderat hat für die Erweiterung der Friedhofskapelle einen Verpflichtungskredit im Betrag vonCHF 2‘754‘000.00 genehmigt.

Als nächster Schritt wird das Baugesuch von der Gemeinde Vaduz eingereicht.