LLS Vaduz: Neues Laserverfahren zur Behandlung der gutartigen Prostatavergrösserung

Bild: Dr. med. Mathias Corneloup, Facharzt für Urologie, Belegarzt am LLS, während der Anwendung des HoLEP-Lasers

Fast alle Männer sind mit zunehmendem Alter von einer gutartigen Prostatavergrösserung betroffen. In ca. 50% der Fälle führt diese Vergrösserung zu einer Einengung der Harnröhre und damit auch zu einer Behinderung des Harnstrahls. Symptome und Verlauf der Erkrankung sind dabei sehr verschieden. Die Therapie reicht vom Beobachten über Medikamente bis hin zur Operation. Um die operative Behandlung der betroffenen Patienten zu verbessern, hat das Landesspital Liechtenstein in die Anschaffung eines HoLEP-Lasers (Holmium Laser Enukleation der Prostata) investiert.

Mit der neuen Technik können gutartige Vergrösserungen der Prostata minimalinvasiv behandelt und komplett «en bloc» herausgelöst werden. In der Blase wird das Gewebe anschliessend verkleinert und abgesaugt. Durch diese Methode kann auch bei einer sehr grossen Prostata (> 100 g) eine wenig invasive Therapie erfolgen. Es bleibt kein Restgewebe übrig, das Nachwachsen der Prostata kann verhindert werden. Im Vergleich zu herkömmlichen Verfahren (Elektroschlinge oder offene Operation) ist das Blutungsrisiko zudem deutlich geringer, denn die abstrahlende Wärme des Lasers führt während des Schneidens zu einer zeitgleichen Verödung der Blutgefässe. Die Katheterzeit sowie insgesamt die Dauer des Spitalaufenthaltes können somit aufgrund des minimalinvasiven Verfahrens signifikant verkürzt werden. Ausserdem entstehen bei dieser Technik weniger negative Auswirkungen auf die Erektionsfunktion als bei herkömmlichen Verfahren.

Der HoLEP-Laser kommt auch in anderen Bereichen zum Einsatz, wie zum Beispiel bei der Entfernung von Nierensteinen. Das Landesspital Liechtenstein ist überzeugt, mit dem neuen HoLEP-Laser eine besonders schonende und vielseitig einsetzbare Methode anbieten zu können.