Metropolitanraum Bodensee nimmt Formen an

775'000 Menschen, 4 Länder, 1 Region: Mit einem Metropolitanraum Bodensee will die Ostschweiz (inkl. Liechtenstein) im internationalen Standortwettbewerb in die Premium League aufsteigen.

Auf Initiative des Kantons St.Gallen soll der Raum Rheintal-Bodensee als Metropolitanraum etabliert werden. Mit dem heutigen (Freitag) Treffen der Steuerungsgruppe in St.Gallen wurde ein nächster Schritt gesetzt, informierte Landesrat Marco Tittler: „Damit bauen wir die grenzüberschreitende Zusammenarbeit weiter aus“.

Der Landesrat verdeutlichte die Dimension dieses geplanten, grenzüberschreitenden Lebens- und Wirtschaftsraums: „In dieser Region leben rund 750.000 Menschen mit 400.000 Beschäftigten dies- und jenseits der Rheins“. Grenzüberschreitendes Denken und Handeln sei für Vorarlberg unabdingbar, betonte Tittler: „Der Metropolitanraum Bodensee verfolgt zwei Wirkungsrichtungen: Nach innen soll das Profil der Region gestärkt, die transnationale Abstimmung vertieft und die Interessen gebündelt werden. Nach außen hin soll die Strahlkraft und Sichtbarkeit unserer Region erhöht werden.“

Zentrale Themen des heutigen Treffens bildeten die Vorbereitung eines internationalen Fachsymposiums zum Thema „Mobilität und Erreichbarkeit“. Dieses ist für April 2022 geplant und wird hochkarätig besetzt sein, mit Vertreter:innen von international tätigen Unternehmen aus dem Metropolitanraum und Fachexpert:innen aus der Wissenschaft. Die Steuerungsgruppe gab auch grünes Licht für die Erarbeitung eines „Online Atlas Metropolitanraum“. Dieser will das Profil der Region nach innen stärken und die Sichtbarkeit nach außen erhöhen. Die Themen, die dargestellt werden sollen, richten sich an den Zielsetzungen der Charta aus: Standortqualitäten, Erreichbarkeit oder Innovationskraft. Die Ergebnisse werden im Rahmen des Fachsymposiums vorgestellt und unterstützen die Positionierung des gemeinsames Lebens- und Wirtschaftsraumes. Auch ein Organisationshandbuch wurde vorgestellt und fixiert.

Der Metropolitanraum Bodensee hat einen weiteren Mehrwert für Vorarlberg. Er kann als strategisches Dach für die Agglomerationsprogramme in diesem Raum bezeichnet werden. Vorarlberg wird zusammen mit dem Kanton St. Gallen und den beteiligten Gemeinden in diesem Herbst das grenzübergreifende Agglomerationsprogramm Rheintal einreichen. Die Plattform Metropolitanraum kann bei einer erfolgreichen Positionierung des Agglomerationsprogramms Rheintal und Abstimmung mit den benachbarten Agglomerationsräumen unterstützen.

Metropolitanraum Bodensee

Metropolitanräume sind eine Kategorie des Schweizer Raumkonzepts, die vom Schweizer Bund verstärkt gefördert werden. Im Zentrum stehen dabei der weitere Ausbau von Standortqualitäten von überregionaler Ausstrahlung, wie Mobilität, Wirtschaft und Innovation. Primärer und erster Schwerpunkt soll die Verbesserung der überregionalen und innerregionalen Erreichbarkeit sein. Die Arbeiten werden mit der Internationalen Bodenseekonferenz (IBK) abgestimmt. Der Metropolitanraum wurde im Februar 2020 mit der Unterzeichnung der Charta ins Leben gerufen. Dieser umfasst einen starken Wirtschafts- und Lebensraum mit rund 750.000 Einwohnerinnen und Einwohnern und über 400.000 Beschäftigten.

Wer gehört zum Metropolitanraum Bodensee?

Er tangiert vier Länder und über 20 Städte und umfasst im Kern die vier Agglomerationsräume Rheintal (einschliesslich Lindau), St.Gallen-Bodensee, Werdenberg-Liechtenstein und Wil. Der Metropolitanraum Bodensee ist offen für weitere Kooperationen in einem erweiterten Kreis, insbesondere mit den Agglomerationen Konstanz-Kreuzlingen, Friedrichshafen-Ravensburg sowie weiteren Körperschaften.