Giro: Zoncolan rüttelt das Klassement durcheinander

Liefern sich bei 104. Giro einen harten Kampf in den Bergen. Morgen folgt die letzte Bergetappe: Im Bild Simon Yates und Egan Bernal im Trikot des Gesamtführenden.

Er gehört zu den meist gefürchteten Berge für die Profi-Radfahrer. Der Giro d’Italia hat den Zoncolan fast jedes Jahr in seinem Repertoire. So auch anlässlich der 104. Austragung am Pfingstsamstag, 22. Mai 2021. Es gewann ein Ausreisser, Lorenzo Fortunato aus Italien vor dem Slowenen Jan Tratnik (+ 26 Sek.) und dem Italiener Alessandro Covi (+ 0,59 Sek).

Wie erwartet hat der Monte Zoncolan die Gesamtführung des 104. Giro d’Italia weiter durcheinander gewürfelt – einzige Konstante: Egan Bernal war auch an der gefürchteten Schlusssteigung mit bis zu 27 Prozent der Stärkste und verdoppelte auf der 14. Etappe seinen Vorsprung gegenüber dem Gesamtzweiten sogar. Der heißt nun aber nicht mehr Alexandr Vlasov, sondern  Simon und wusste am Zoncolan ebenfalls zu imponieren.

„Wir haben es heute versucht. Die erste Woche war für mich nicht gut, aber jetzt geht es mir besser“, sagte der Brite nach der Etappe. Yates hatte knapp zwei Kilometer vor dem Gipfel aus der Favoritengruppe heraus kraftvoll attackiert und selbige zur Explosion gebracht. Einzig Bernal konnte dem 28-Jährigen folgen und schüttelte ihn seinerseits dann auf den letzten 500 Metern noch ab, um ihm noch elf Sekunden abzunehmen.

„Heute war ein Test für die Klassementfahrer. Ich habe das Trikot verteidigt und bin glücklich darüber – vor allem aber auch, dass ich keine Rückenschmerzen hatte“, sagte Bernal selbst, der nun 1:33 Minuten vor Yates führt und 1:51 Minuten Vorsprung auf den weiterhin auf Rang drei liegenden Damiano Caruso hat. Alexandr Vlasov büßte als Tages-16. 1:12 Minuten auf Bernal ein und fiel auf Gesamtrang vier zurück

15. Etappe: «Gemütliche Fahrt» über 147 km

Dagegen ist die15. Etappe vom Pfingstsonntag von Grado nach Gorizia, eine fast «gemütliche Fahrt» über 147 km. Das 5.Teilstück eignet sich ideal für Ausreißer, die bei dieser Austragung ja bereits siebenmal erfolgreich waren, da der Parcours für reine Sprinter zu schwer ist und weil der Mann in Rosa, Egan Bernal samt Team zu stark ist, um hier angegriffen zu werden. Doch allzu viele reinrassige Sprinter sind auch gar nicht mehr dabei. Daher könnte es durchaus eine sehr große Gruppe geben, in der sich schnelle Männer wie Davide Cimolai oder sogar Peter Sagan platzieren.

 

Rangliste

14. Etappe, Cittadella – Monte Zoncolan, 205,0 km

  1. Lorenzo Fortunato (Ita), 5:17:22;
  2. Jan Tratnik (Slo)+0:26
  3. Alessandro Covi (Ita, UAE Team Emirates)+0:59
  4. Egan Bernal Gomez (Col, Ineos Grenadiers)+1:43
  5. Bauke Mollema (Ned, Trek)+1:47
  6. Simon Yates (GBr, Team BikeExchange)+1:54
  7. George Bennett (NZl, Jumbo)+2:10
  8. Nelson Oliveira (Por, Movistar Team)+2:18
  9. Daniel Martinez Poveda (Col, Ineos Grenadiers)+2:22
  10. Damiano Caruso (Ita, Bahrain Victorious)

 

 

Gesamtwertung

  1. Egan Bernal Gomez (Col, Ineos Grenadiers) 58:30:47
  2. Simon Yates (GBr, Team BikeExchange) +1:33
  3. Damiano Caruso (Ita, Bahrain Victorious) +1:51
  4. Aleksandr Vlasov (Rus, Astana) +1:57
  5. Hugh Carthy (GBr, EF Education) +2:11
  6. Emanuel Buchmann (Ger, Bora-Hansgrohe) +2:36
  7. Giulio Ciccone (Ita, Trek) +3:03
  8. Remco Evenepoel (Bel, Deceuninck)  +3:52
  9. Daniel Martinez Poveda (Col, Ineos Grenadiers) +3:54
  10. Romain Bardet (Fra, Team DSM)  +4:31