Eggenberger: Saisonstart geglückt

Saisonstart geglückt: Mathias Eggenberger mischt bei den ersten beiden Turnieren der Alps-Tour-Saison 2021 vorne mit und klassiert sich in Apulien als 14. und als Achter zweimal im Preisgeld. Archivbild: Emanuel Stotzer/Swiss Golf

Top-10-Klassierung von Golfprofi
Mathias Eggenberger 

 

Dem Schaaner Golfprofessional Mathias Eggenberger ist der Saisonstart auf der Alps Tour geglückt. Ende März klassierte er sich bei den beiden Turnieren im süditalienischen Lecce auf den Rängen 14 und acht. Vor allem die Finalrunde des zweiten Turniers lässt den 29-Jährigen positiv in die Zukunft blicken: «Ich habe vom Tee aggressiv gespielt, was mir viele Birdie-Chancen eröffnete und zu einer 5-unter-Par-Runde führte», so Eggenberger. Derzeit trainiert der Playing Professional zu Hause und bereitet sich auf den nächsten Turniereinsatz (ab 22. April) vor. Text: Mirjam Fassold

Schaan, 2. April 2021 – Die Alps Tour ist Ende März mit zwei Turnieren auf dem Accaya Golf in Lecce (Apulien/Italien) in die Saison 2021 gestartet. Mit Mathias Eggenberger stand auch Liechtensteins einziger Golfprofessional im Teilnehmerfeld der beiden mit jeweils 35’000 Euro dotierten Events. Der für die Schweiz spielende Doppelbürger zeigte sich nach der langen turnierfreien Winterpause bereits in guter Form. Dies trotz langer Anreise – elf Stunden Autofahrt stellen für den 29-Jährigen kein Problem dar: «Ich fahre gerne Auto und dank Podcasts wird mir auch auf so langen Fahrten nicht langweilig.»

Der Wind als Herausforderung

Der Start ins erste Turnier des Jahres 2021 verlief für Eggenberger sehr zufriedenstellend: «In der ersten Runde hat es ‘brutal gewindet’, ich habe angesichts dieser äusseren Umstände sensationell gespielt und kann mit einem Score von 2 unter Par für die erste Turnierrunde des Jahres wirklich zufrieden sein», erinnert sich Eggenberger an den 24. März. Leider ging es an den beiden folgenden Tagen nicht im gleichen Takt weiter. «Am zweiten Tag war der Wind schwächer, trotzdem hatte ich zu kämpfen.» Auch den Start in die Finalrunde des ersten Saisonturniers hätte sich der für den Golf Club Bad Ragaz spielende Schaaner anders vorgestellt gehabt: Zwei Bogeys zum Auftakt brachten Eggenberger in Rückstand, doch mit einem Birdie auf der dritten Bahn konnte «Eggi» die Wende einleiten. Auf den verbleibenden Bahnen blieb er fehlerfrei und beendete diese dritte Runde mit 1 unter par – «das war soweit okay».

Rückblickend sagt Eggenberger, er sei mit seinem ersten Turnier ganz zufrieden gewesen. Dennoch nahm er gemeinsam mit seinem Coach Roberto Francioni die drei Turnierrunden gleich im Anschluss genauer unter die Lupe und analysierte, wo die entscheidenden Schläge auf Sieger Ryan Lumsden (Schottland) verloren gegangen sind. Schnell war klar: «Zwei Drei-Putts, zwei Bogeys und ein Doppelbogey auf Par-5-Löchern haben mich eine Klassierung ganz vorne im Feld gekostet.» Gesamthaft gesehen, habe er schlicht zu wenig aggressiv gespielt. Die zwei gelochten Chip-Ins verhalfen Eggenberger immerhin noch zu einer Top-15-Klassierung.

Aggressive Finalrunde bringt Sprung nach vorn

Nur gerade ein Tag lag zwischen dem Ende des ersten und dem Start des zweiten Saisonturniers, das auf dem gleichen Parcours gespielt wurde. Ein echter Ruhetag war dieser 27. März für Mathias Eggenberger indes nicht, nutze er den Tag für eine 9-Loch-Trainingsrunde. Fleiss, der sich in den folgenden Tagen bezahlt machen sollte.

Eggenberger hatte bereits bei der Auslosung der Startzeiten das Glück des Tüchtigen auf seiner Seite. Die erste Runde nahm er am Nachmittag im Angriff, an einem relativ windstillen Tag kein Nachteil. Am zweiten Tag musste der Schaaner dafür früh raus – «und das war eindeutig ein Vorteil, denn am Nachmittag kam sehr starker Wind auf». Leider konnte Eggenberger dieses Losglück aber nicht optimal nutzen, «mein Spiel war an diesem Tag nicht solide». Die Reaktion des Sportlers dafür umso professioneller: «Ich habe mit meinem Coach Roberto die Runde genau analysiert und wir stellten fest, dass mein Ball nach dem Tee-Shot zu weit von der Fahne entfernt liegt.» Eggenberger führt statistische Werte an: Ist die Distanz zur Fahne mehr als 145 Meter, überwiegt auch bei Tour Professionals die Wahrscheinlichkeit, ein Bogey statt eines Pars zu spielen. «Meine Bälle lagen in den ersten beiden Runden meistens ausserhalb dieser Distanz», so Eggenberger. Die Taktik für die Schlussrunde war somit klar: aggressiver vom Tee! «Eggi» zückte folglich häufiger den Driver als in den fünf Runden zuvor. Bei Spielbahnen, wo er zuvor jeweils mit dem Eisen 2 abgeschlagen hatte, brachte er seinen Ball mit einem Driver vom Tee in eine Position, von welcher aus er die Fahne mit einem Wedge angreifen konnte. «Ein Wedge oder ein Eisen 5 ins Grün zu schlagen, das ist ein Riesenunterschied», so Eggenberger. In dieser Finalrunde erarbeitete er sich denn auch eine Birdie-Chance um die andere. «Auf den ersten 9 Löchern wollten die Putts nicht fallen, ich benötigte für diese 9 Greens 16 Putts – und lochte auf der 16, meinem siebten Loch an diesem Tag, mit einem Chip-In zum Eagle ein», erklärt der Playing Professional. Auch auf den zweiten Neun blieb er seinem aggressiven Spiel treu und wurde auf der letzten Bahn mit einem weiteren Eagle belohnt: «Ich schlug den Driver vom Tee, hatte danach auf diesem Par 5 noch 152 Meter zur Fahne und legte den Ball mit einem Pitching Wedge zwei Fuss neben das Loch.» Das aggressive Spiel vom Tee und die dadurch erarbeiteten Birdie-Chancen hätten die 5-unter-par-Runde und damit einen Riesenschritt nach vorne möglich gemacht. «Ein sehr solider Start in die Saison; auf dieser Basis kann ich aufbauen und bei den nächsten beiden Turnieren wieder voll angreifen», so Eggenberger.

Letzte Turniere / Alps Tour: MIRA Golf Experience Acaya Open, 35’000 Euro, Acaya Golf Club, Lecce – Rang 14, 212 Schläge (69/73/70 – total 1 unter par); MIRA Live the Soul Open, 35’000 Euro, Acaya Golf Club, Lecce – Rang 8, 208 Schläge (72/70/66 – total 5 unter par).
Nächste Turniere / Alps Tour: 22.–24. April, Abruzzo Alps Open, 40’000 Euro, Pescara (Italien); 28.–30. April, Antognolla Alps Open, 40’000 Euro, Antognolla Golf (Italien).