15 Jahre Fumathoka-Bildung

Was vor über 30 Jahren mit einem Kenia-Urlaub angefangen hat, ist zu einem gemeinnützigen Projekt geworden, dank dem täglich 500 Kinder zur Schule gehen und über 35 Mitarbeiter eine Beschäftigung gefunden haben. Und die Erfolgsgeschichte geht weiter. 

Als Ingeborg Kindle im Jahr 1987 mit ihrem Mann an die Küste Mombasas in die Ferien flog, wusste sie noch nicht, wie verheissungsvoll diese Reise werden würde. Beim zweiten Besuch, ein Jahr später, brachte sie schon einen zusätzlichen Koffer mit Kleidern mit. Es folgten weitere Besuche, weitere Koffer und viele Verhandlungen mit Fluggesellschaften wegen Übergepäck. 

Später fing Ingeborg Kindle an, Brunnen in den Dörfern zu bauen, unterstützte verschiedene Projekte in der Umgebung von Mombasa, engagierte sich in den Armenhäusern, zahlte Schulgelder für Kinder, war im Vorstand vom Strassenkinderheim in Mtwapa und vieles mehr. 

Das Ziel von Ingeborg Kindle war immer klar: «Ich habe viel Kraft in mir, eine Kraft, die aus meinem tiefen Glauben kommt. Ich möchte einen kleinen Beitrag leisten, um die Situation der Menschen und vor allem der Kinder in Afrika etwas zu verbessern.» Darum war und ist das höchste Gebot der Fumathoka Schule: Hilfe für die Ärmsten der Armen und mittellosen Kindern die Möglichkeit einer ordentlichen Schulbildung zu geben.

Bei einem Besuch in einem armen Dorf in der Nähe von Mombasa hat sie den kleinen Furaha kennen gelernt. Sie «empörte» sich darüber, dass der kleine Kerl nicht in der Schule war und finanzierte prompt seine Schulbildung. Primarschule, Sekundarschule, Universität bis zum Studium der deutschen Sprache. 

Im Jahr 2001 schloss Furaha die Ausbildung zum diplomierten Deutschlehrer ab. Mithilfe verschiedener Institutionen konnte er dann eine zweijährige Praktikumsstelle in Liechtenstein antreten. In diesen beiden Jahren fand er viele Freunde und Freundschaften entstanden, die bis heute Bestand haben. Heute ist der 49-jährige Furaha Direktor der Fumathoka Kindergarten und Primaryschool in Mombasa. 

Im Jahr 2003 eröffnete Ingeborg Kindle den 1. Fumathoka Kindergarten in Mbugoni. Zwei Jahre später kaufte sie ein Grundstück in Majaoni, auf dem sie dann im 2006 die 1. Fumathoka Primary School eröffnete. Es folgten weitere Bauten und die Vergrösserung der Schule. Durch den Tod der Gründerin im Jahr 2012 übernahmen ihr Mann Bruno und die beiden Söhne Klaus-Dieter und Jürgen das Projekt und gründeten die gemeinnützige Stiftung «Fumathoka Foundation».

In den Top 5 der Umgebung
Mittlerweile gehen täglich rund 500 Kinder zur Schule und 35 Mitarbeiter lehren die bzw. kümmern sich um das Wohl der Kinder. Durch die grosse Erfahrung (auch aus Europa) des Direktors Furaha Charo und durch die einfachen, aber klaren Strukturen ist die Fumathoka Schule mittlerweile zu einer der besten fünf von weit über 100 Schulen, im Umkreis von Mombasa gewachsen. Ein weiterer Beweis für die gesunde, gute, fast schon familiäre Führung zeigt sich auch darin, dass viele Mitarbeiter schon über zehn Jahre in der Fumathoka Schule arbeiten. 

Oberstes Ziel oder Gesetz der Gründerin und auch deren Nachfahren bleibt aber: Den armen und mittellosen Kindern eine Schulbildung ermöglichen. Der Aufwand dafür beläuft sich jährlich auf weit über 60’000 Franken. Geld, das aus Spenden und Patenschaften generiert werden muss. Die Kinder und Mitarbeiter in der Fumathoka Schule bekommen nicht nur täglich Essen – für viele die einzige Mahlzeit des Tages –, sondern werden auch optimal betreut. 

Massnahmen gegen die Corona-Not
Im verganenen Jahr ist auch Kenia nicht vom Coronavirus verschont geblieben. Die Schulen mussten im Frühjahr schliessen. Das heisst: Die Mitarbeiter (wie auch in anderen Branchen wie Hotels, Restaurants etc.) wurden nach Hause geschickt. Ohne Gehalt und ohne zu wissen, wann es wieder Arbeit gibt. Es war und ist eine Zeit, in welcher der Hunger wieder zurückgekommen ist. 

Der Stiftungsrat der Fumathoka Foundation hat deshalb entschieden, die Gehälter der Mitarbeiter weiter zu bezahlen, damit sie und auch ihre Familien überleben können. Um die Not der Kinder und deren Familien zu lindern sowie die Ausbildung der Schülerinnen und Schüler sicherzustellen, wurde beschlossen, Essenspakete und Monatsaufgaben an die Kinder abzugeben. Die Kinder und Eltern holten jeweils am Anfang des Monats die Aufgaben ab. Gleichzeitig wurden jedem Kind und auch jedem Mitarbeiter monatlich fünf Kilo Lebensmittel mit nach Hause gegeben, teilweise ergänzt durch dringend benötigte Medikamente. Auf diese Weise konnte die schlimmste Not gelindert werden. Die Fumathoka Schule hat so im vergangenen Jahr über zehn Tonnen Lebensmittel an die Schüler, Mitarbeiter und auch bedürftigen Menschen rund um die Schule abgegeben. 

Der Unterricht geht weiter – eine Sekundarschule folgt
Seit Januar ist die Schule wieder geöffnet, und die Kinder und Lehrer erfreuen sich des Unterrichts. In den vergangenen Jahren ist der Schulleitung aber auch aufgefallen, dass immer zum Ende des Schuljahres «Scouts»der umliegenden Sekundarschulen Schulabgänger der Fumathoka Schule abwerben, um so die eigene Qualität ihrer eigenen Schule zu verbessern. Deshalb will die Fumathoka Schule nach 15 Jahren erfolgreichen Jahren mit einer eigenen Sekundarschule einen grossen Schritt weiter in Richtung Unabhängigkeit gehen. 

So können die Kinder die gesamte Schullaufbahn in der Fumathoka Schule abschliessen und von der hervorragenden Qualität der Schulbildung auf allen Stufen profitieren. Der Bau einer Sekundarschule in Form eines Internates ist zwar sehr aufwendig. In der Zwischenzeit wurde aber schon ein ausführliches Konzept erstellt, bei dessen Umsetzung die Universität Liechtenstein (Architektur und Planung) mithelfen wird. Ein grosser Teil des benötigten Budgets ist bereits vorhanden. Ein Teil fehlt noch. Aber vielleicht gibt es ja Privatpersonen, Stiftungen oder Unternehmen, welche die Kinder der Fumathoka Schule oder den Bau der Sekundarschule unterstützen möchten. 


Spenden 

Spenden in jeder Form und natürlich auch Patenschaften der Kinder, werden jederzeit sehr gerne angenommen. Jetzt schon ein herzliches «Vergält’s Gott»

Spendenkonto: LLB, 9490 Vaduz, Konto Nr. 5471.8620.2001, IBAN LI54 0880 0547 1862 0200 1

Kontakt: Fumathoka Foundation, Landstr. 194, 9495 Triesen. Tel. +423/392 34 84, info@fumathoka.li

www.fumathoka.li