Verkehrsunfallstatistik 2020 für den Kanton St. Gallen

Die polizeiliche Verkehrsunfallstatistik des Kantons St.Gallen für das Jahr 2020 liegt vor. Die Gesamtunfallzahl nahm weiter ab und auch die allgemeinen Verkehrszahlen, vor allem während der „Lockdown-Zeiten“, waren rückläufig. Wie auch im Vorjahr zählte das Jahr 2020 dennoch 15 Verkehrstote.

Die wichtigsten Erkenntnisse der Verkehrsunfallstatistik 2020 können wie folgt zusammengefasst werden:

  • Die Unfallzahlen sind zum Vorjahr rückläufig. Es wurden insgesamt 2392 Unfälle in die Statistik aufgenommen. Vor allem während der „Lockdown-Zeiten“ nahmen auch die Verkehrszahlen ab. Gemäss Angaben des für die Verkehrszählungen zuständige Tiefbauamt des Kantons St.Gallen, hat der Verkehr während des ersten Lockdowns zum Vorjahr um 30 bis 40 Prozent abgenommen. In der zweiten Welle war lediglich ein Rückgang von fünf bis zehn Prozent festzustellen.
  • Dennoch zeichnet das Jahr 2020, wie bereits im Vorjahr, 15 Verkehrstote. Nur eine der getöteten Personen befand sich in einem Auto. Am meisten Unfälle mit Todesfolge ereigneten sich im Zusammenhang mit Fussgängern. Insgesamt wurden 1164 Personen im Strassenverkehr verletzt.
  • Die Anzahl Unfälle mit Fussgängern hat gesamthaft stark abgenommen. Hauptursache für Unfälle mit Personenschaden und dem Fussgänger als Hauptverursacher, ist nach wie vor das unvorsichtige Queren der Fahrbahn.
  • Die Unfälle auf Schulwegen sind stark zurückgegangen. Insgesamt waren es 25 – fast halb so viele wie im Vorjahr. Dies könnte ein positiver Nebeneffekt der Pandemie sein.
  • Verkehrsunfälle mit Fahrrädern und E-Bikes haben im 2020 wieder zugenommen. Das häufig gute Wetter und der allgemeine Zweirad-Boom tragen wohl zu dieser Zunahme bei. Bei Unfällen mit Fahrrädern sind insbesondere Kinder und reife Velofahrer (ab 25 Jahre) betroffen wohingegen mit dem E-Bike meist die ältere Generation (45+) verunfallt. Ursache dafür sind häufig durch die Geschwindigkeit falsch eingeschätzte Bremswege oder andere Verkehrsteilnehmer sehen einen Velofahrer und schätzen seine Geschwindigkeit falsch ein.
  • Motorradunfälle haben im Jahr 2020 leicht zugenommen. Es wurden insgesamt 196 Unfälle verzeichnet. Hauptursachen für die Unfälle waren Selbstunfälle in Kurven oder zu nahes Aufschliessen. Leider ist in der Berichtsperiode wieder ein Toter zu verzeichnen. Die meisten Verunfallten wurden gemäss Statistik leicht verletzt.
  • Die meisten und folgenschwersten Unfälle sind Schleuder- bzw. Selbstunfälle. Hier ist die Ursache meist überhöhte Geschwindigkeit oder Alkohol am Steuer. Personen im Alter von 20-29 Jahren sind am meisten gefährdet im Strassenverkehr. Sie verunfallen und verletzen sich dabei am häufigsten.
  • Unfälle auf Autobahnen und Autostrassen sind im Vergleich zum Vorjahr um mehr als ein Viertel zurückgegangen. Auf Haupt- und Nebenstrassen innerorts geschehen die meisten und folgenschwersten Unfälle.