Special Olympics: Eine Idee kommt nach Liechtenstein

Abriss zu der Entwicklung, dem Angebot und der Idee der Special Olympics Liechtenstein Stiftung

Der Anfang – Eine Idee kommt nach Liechtenstein
Die Idee von Special Olympics International auch in Liechtenstein umzusetzen, ist der Initiative I.D. Prinzessin Nora von Liechtenstein zu verdanken. Bereits 1998 werden erste Gespräche mit dem HPZ und LBV geführt und mit deren Unterstützung erste Trainings nach SO Reglement durchgeführt.

Special Olympics Liechtenstein formiert sich zur Sonderkommission des LBV und wird im 2001 bei Special Olympics International akkreditiert. Das Bedürfnis nach angepassten Angeboten ist gross, SOLie wächst rasant, die Aktivitäten werden erweitert. Um klare Strukturen zu schaffen wird 2009 entschieden, eine eigenständige Organisation in Form einer Stiftung zu gründen.

Heute ist SOLie ein wesentlicher Teil der Sportlandschaft Liechtensteins. I.D. Prinzessin Nora ist Präsidentin, Botschafterin und Fürsprecherin auf nationalem und internationalem Parkett.

Angebote schaffen
Auf dem Aufbau von Sportangeboten liegt das Hauptaugenmerk der ersten Jahre. Erste Trainings werden in den Sportarten Schwimmen und Langlauf für Erwachsene angeboten. Heute bietet SOLie regelmässige Trainings in 11 Sportarten an. Unabhängig von den mentalen und körperlichen Fähigkeiten ist eine Teilnahme ab 2 Jahren bis ins hohe Alter möglich.

Schon früh stellt SOLie den Anspruch, qualitativ gute Trainings und individuelle Begleitungen zu gewährleisten. Dazu wird kontinuierlich ein Trainerstab aufgebaut. Ausbildungen im Sportbereich, Grundkenntnisse in Nothilfe, unterstützender Kommunikation und ein Einführungskurs in das SOLie Sportkonzept gehören dazu. Heute zählen rund 40 Personen zum Trainerteam.

Wettbewerbe als Erfolgsgeschichte – Lass mich gewinnen
Wettbewerbe zu organisieren und die Athleten darauf vorzubereiten ist eine Kernaufgabe von SOLie. Die Bewerbe bieten die Chance der persönlichen Entwicklung, schaffen eine Vielzahl an Begegnungen und werden in der Öffentlichkeit wahrgenommen.

Erste Langlaufbewerbe finden bereits 2001 statt. Seit 2005 übernimmt SOLie auch regelmässig die Rolle der Gastgeberin für internationale Bewerbe. Viele Freiwillige unterstützen von Beginn an bei der Durchführung von Events – der SOLie-Helferpool entsteht. Ab 2001 bis heute wurden 9 Delegationen an Sommer- oder Winter-Weltspiele entsendet, um Liechtenstein am grössten Sportevent von Special Olympics International zu vertreten.

Die Unterstützer – Strukturen schaffen
Mit Stolz tragen Sponsoren und Gönner die Idee von SOLie mit und ermöglichen durch ihre Finanzierung die Aufbauarbeit und Entwicklung. 2009 hat SOLie einen Status erreicht, an dem die geschaffenen Strukturen gefestigt werden müssen. Die Leistungsvereinbarung mit der Regierung wird unterzeichnet und schafft Planungssicherheit. Nachdem zuerst die Sonderkommision als Leitungsgremium tätig ist, erfolgt 2010 die Gründung der gemeinnützigen Special Olympics Liechtenstein Stiftung. Die Geschäftsleitung wird mit der Umsetzung verschiedenster Projekte beauftragt.

Seit der Gründung spielt das Athletengremium eine wichtige Rolle als Sprachrohr und Mitgestalter und stellt auch ein Stiftungsratsmitglied.

Die Aufnahme als vollwertiges Mittglied beim Liechtenstein Olympic Committee (LOC) im Jahre 2013 ist ein weiterer wichtiger Meilenstein. Im Rahmen der ‚Nacht des Sports‘ werden eine Sportlerin und ein Sportler jeweils für 2 Jahre als Botschafter des Behindertensports ernannt, um die Stiftung bei offiziellen Anlässen zu vertreten.

Gesundheitsvorsorge – Sicherheit
Was für alle gilt, gilt im Besonderen für die Sportler von SOLie: Bewegung ist Gesundheitsvorsorge. Positive Erlebnisse, Selbstvertrauen und Wertschätzung fördern ihre psychische Gesundheit. Auch die Familien erfahren die Erfolge ihrer Kinder als bereichernd, sie sind stolz, schätzen das Verständnis, die familiäre Atmosphäre und den Austausch untereinander.

Über die speziellen Bedürfnisse der Athleten Bescheid zu wissen ist für den Trainerstab unerlässlich. Diesem Aspekt wird von Anfang an Rechnung getragen. In Zusammenarbeit mit medizinischen Fachpersonen werden die Bedürfnisse dokumentiert und aktuell gehalten. Funktionstests, die seit 2016 durchführt werden, weisen auf Veränderungen hin.

Mit Sicherheitskonzepten für Trainings und Veranstaltungen, sportärztlichen Untersuchungen bei Beschickungen und einer Grundausbildung in Nothilfe der Coaches wird Sorge getragen, die Aktivitäten so sicher wie möglich zu gestalten.

Soziale Eingliederung
Die von SOI entwickelte Programme gehen weit über Sporttrainings hinaus. Diese Programme werden teilweise oder vollumfänglich umgesetzt. Seit Beginn hat das Athletes Leadership Programm seinen festen Platz. Sportler werden gehört und in ihrer Rolle als Botschafter von SOLie gestärkt. Ab 2010 werden Familien mit Kleinkindern beim Young Athletes Programm willkommen geheissen. Und das MATP Programm bietet Menschen mit hohem Unterstützungsbedarf eine Trainingsplattform. Sie treffen sich regelmässig im Wasser oder in der Halle und zeigen einmal jährlich ihre Fertigkeiten. Ihr Fleiss wird anlässlich des SOLie Wassertages gebührend gefeiert und ausgezeichnet.

Go Unified
‚Inklusion is the revolution‘ lautet die aktuelle Strategie von Special Olympics International. Ganz im Zeichen der Strategie steht das SOI Programm Unified.

Seit einigen Jahren setzt SOLie dieses Programm um. Das Unfied-Fussballteam nimmt schon 2011 an den Weltspielen in Athen, dann 2015 in Los Angeles teil. 2018 folgen die Fussballer der Einladung zum Kleinstaaten Unifed Turnier in San Marino und 2019 übernimmt SOLie mit dem Internationalen Unified-Turnier in Ruggell die Gastgeberrolle. Im selben Jahr spielt auch das Tennisteam bei den Sommer Weltspielen in Abu Dhabi unified.

SOLie trainiert mit Unified-Partnern, nimmt an inklusiven Wettbewerben und Sportlagern teil. Die regelmässigen Projekte ermöglichen den Athleten in Sportvereinen und an -veranstaltungen zu partizipieren. Dies fördert die Sozialkompetenz und den Zusammenhalt. Alle profitieren von den gemeinsamen Erfahrungen, lernen voneinander und haben Spass miteinander. Das Unified Programm ist ein wichtiger Schritt zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention.

Eine Vision
In den vergangenen 20 Jahren ging es vor allem darum, die Athleten zu fördern, zu stärken, sie in ihrer Entwicklung zu unterstützen, sie wertzuschätzen und ihre Talente sichtbar zu machen. Dies hat SOLie durch ein breites Sportangebot im öffentlichen Raum, Aktionen und Kooperationen umgesetzt.

In den kommenden Jahren wird sich die Arbeit von SOLie noch stärker auf den Weg zu einer inklusiven Gesellschaft orientieren, dadurch der Toleranz und Akzeptanz der Verschiedenheit von Menschen Rechnung tragen. Ein Netzwerk aus Sportvereinen, Partnern und freiwilligen Helfer unterstützt SOLie schon heute dabei. Denn eines steht fest, gemeinsam Erlebnisse und Erfahrungen zu teilen, bereichert uns alle. Nähere Informationen zu den Angeboten von SOLie unter www.specialolympics.li.