Prozess gegen Nawalny in Moskau

Alexej Nawalny steht heute vor Gericht. Der Strafvollzug forderte mehr als drei Jahre Haft für den ärgsten Putin-Kritiker. Der will ihn jetzt mundtot machen, so dass davon auszugehen ist, dass die Strafe entsprechend hoch ausfallen dürfte.

Strafvollzug fordert über
drei Jahre Haft

Wladimir Putins schärfster Kritiker, Alexej Nawalny (44), kehrte vor zwei Wochen von Berlin nach Russland zurück und ist dort nach der Landung direkt verhaftet worden. Die Strafvollzugsbehörde fordert mehr als drei Jahre Haft. Er soll gegen Bewährungsauflagen verstossen haben. Die russische Justiz will den grössten Putin-Kritiker mundtot machen.

Während heute im Moskauer Gericht über eine Haftstrafe für Alexej Nawalny verhandelt wird, geht die Polizei mit einem massiven Polizeiaufgebot gegen Protestierende in Moskau vor. Aktuell seien um die 230 Menschen festgenommen worden, wie die Nichtregierungsorganisation OVD-Info mitteilt. Bereits vor Prozessbeginn hatte es mehrere Festnahmen vor dem Gerichtsgebäude gegeben. Alle wollen gegen eine Haftstrafe für den Putin-Gegner protestieren.

Nawalny überlebte im August 2020 in Sibirien einen Giftanschlag nur knapp. Der 44jährige macht für das Attentat den russischen Präsidenten Putin und Agenten des Inlandsgeheimdienstes FSB verantwortlich.