16. Holocaust-Gedenktag widmet sich dem Thema der Distanz

Bild: Liechtensteins Aussenministerin Katrin Eggenberger bei ihrer Ansprache zum Gedenktag und Dunja Dietl, Gebärdensprachendolmetscherin. Quelle: IKR

RR Katrin Eggenberger verwies auf die Bedeutung des kollektiven Geschichtsgedächtnisses 

Vaduz (ots) – Im Rahmen des Internationalen Tags des Gedenkens an die Opfer des Holocaust fand am Mittwoch, 27. Januar 2021 um 18.00 Uhr, eine virtuelle Veranstaltung im Landesmuseum statt. Der Anlass widmete sich insbesondere dem Thema der physischen und zeitlichen Distanz in der heutigen Erinnerungskultur. In Ihrer Rede verwies Regierungsrätin Katrin Eggenberger auf die Bedeutung des kollektiven Geschichtsgedächtnisses, zu welchem sowohl private als auch staatliche Akteure Sorge tragen müssen.

Am 27. Januar 1945 befreiten Soldaten der Roten Armee das Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau, in dem mehr als eine Million Menschen ermordet wurden.

Dieser Tag jährte sich am 27. Januar 2021 zum 76. Mal. In Liechtenstein finden die Gedenkfeierlichkeiten für die Opfer des Nationalsozialismus bereits seit vielen Jahren statt. Am diesjährigen Anlass stand im Rahmen der Eröffnung einer Sonderausstellung im Landesmuseum insbesondere die Thematik der Distanz im Vordergrund.

In Ihrer Rede unterstrich Regierungsrätin Katrin Eggenberger, dass sie den Gedenkfeierlichkeiten eine besondere Bedeutung zumisst: „Als Kulturministerin ist mir das kollektive Geschichtsgedächtnis besonders wichtig. Werden persönliche Erinnerungen zwar meist im privaten Rahmen gepflegt, so haben auch staatliche Institutionen eine Verantwortung, uns vor dem Vergessen zu bewahren.“

Die Aufnahmen des jüdischen Friedhofs in Brody des ukrainischen Fotografen Serhiy Horobets sind ein Zeugnis der Distanz in vielerlei Hinsicht. Die Fotos animieren zum stillen Betrachten und zum Gedenken an die Verbrechen des Nationalsozialismus. In der Eröffnungsrede erläuterte Rainer Vollkommer, Direktor des Landesmuseums, das Konzept hinter den Fotografien aus der Westukraine. Im Anschluss sprach Ruth Ur, Direktorin von Yad Vashem für die deutschsprachigen Länder, in einer Videobotschaft über die Rolle der allgegenwärtigen Distanz in den Gedanken an den Holocaust.

Die Veranstaltung kann unter folgendem Link
https://www.youtube.com/watch?v=0No4uPMDg3k&feature=youtu.be angesehen werden.