Leserbrief von Herbert Elkuch, Komitee S-Bahn NEIN

Die Regierung erteilte der OeBB eine neue Konzession für den Bau und Betrieb der Eisenbahninfrastruktur durch unser Hoheitsgebiet.

Eine solche S-Bahn brauchen wir nicht

 

Je mehr die Liniennetze des öffentlichen Verkehrs gestückelt werden, umso mehr fällt der lästige Umstieg mit Zeitverlust zur Last. Für eine gut funktionierende «Rheintal-S-Bahn» müssten die Nachbarländer und unsere Regierung das Ostschweizer und das Vorarlberger S-Bahnnetz ineinander verschmelzen, mit durchgehenden Kursen. Die FL-S-Bahn beginnt in Feldkirch und endet in Buchs.

Für grössere Distanzen ist ein Umsteigen auf andere ÖV-Anbieter notwendig.  Es ist nicht zukunftsfähig, wenn von Rankweil oder Frastanz nach Trübbach Züge von drei verschiedenen S-Bahnanbietern benützt werden müssen. Dazu sind in den meisten Fällen, am Anfang und am Ende der Reise, noch ein Fussmarsch und der örtliche Linienbus notwendig. Für jedes Umsteigen muss mindestens 3 – 5 Minuten gerechnet werden. Manchmal hat man auch noch Gepäck dabei, das man bei jedem Umsteigen mitschleppen muss.

Das angeführte Beispiel ist kein Spezialfall. Wenn jemand aus dem Montafon/Schruns kommt, muss er bis Trübbach, je nach Kurs, auf vier verschiedene Eisenbahnen umsteigen. Mit dem Auto muss man dagegen nicht auf die Minute genau abfahren, die Flexibilität darf nicht ausser Acht gelassen werden. Die Menschen lieben Freiheit.

Das vorliegende S-Bahnprojekt ist für eine regionale Mobilität innerhalb des Rheintals nicht zu Ende gedacht. Möglichst lange ÖV-Linien sind praktischer, auch wenn der Zug oder der Bus dazwischen kurz stehen bleiben muss. Man kann sitzen bleiben und der Fahrgast ist nicht gestresst, weil der nächste Zug/Bus vor der Nase abfahren könnte. Kurze Streckenabschnitte verkomplizieren die Fahrplanstruktur.

Das Konzept einer liechtensteinischen S-Bahn ist weder kunden- noch benutzerfreundlich. Bei guten Konzepten steht der Kunde an erster Stelle. Dieses Konzept wird keinen grossen Anklang finden und in der Folge entsteht kein vernünftiges Verhältnis zwischen Kosten und Nutzen. Staatsvermögen muss grundsätzlich immer, aber in den nächsten Jahren wegen der sich abzeichnenden Wirtschaftskrise ganz besonders effektiv eingesetzt werden.

Zurück an den Absender, diese kurze S-Bahn brauchen wir nicht. Lieber vorerst an den Engpässen im Strassennetz mit weniger Geld für einen besseren Verkehrsfluss sorgen.

Zu dieser S-Bahn ein klares NEIN.