Bahn als Mittelverteiler zukunftsfähig

Die Regierung erteilte der OeBB eine neue Konzession für den Bau und Betrieb der Eisenbahninfrastruktur durch unser Hoheitsgebiet.

Beitrag des VCL-Vorstandes zur S-Bahn

Um die Mobilitätsbedürfnisse der Menschen zu befriedigen, braucht es im öffentlichen Verkehr Grobverteiler (Fernverkehr), Mittelverteiler und Feinverteiler. Und warum macht der öffentliche Verkehr überhaupt Sinn? Laut dem Schweizer Bundesamt für Strassen ASTRA benötigt eine Person in Bewegung per Auto 115 Quadratmeter. Mit ÖV oder per Fahrrad sind es nur etwa 10 Quadratmeter, zu Fuss 3 Quadratmeter! Da gerade in unserem Land die verfügbare Fläche ein knappes Gut ist, macht die Förderung des ÖV und des Fuss- und Radverkehrs sehr viel Sinn.

Fernverkehr ist z.B. die Bahn-Strecke Sargans-Zürich. Mittelverteiler sind z.B. die S-Bahn S4 im St. Galler Rheintal und die S-Bahn Vorarlberg. Auch die geplante S-Bahn Liechtenstein ist ein Mittelverteiler mit 7 Haltestellen zwischen Feldkirch und Buchs. Der heutige Liechtenstein Takt hat nur 5 Haltestellen. Als Feinverteiler dienen die Linienbusse von LIEmobil. Eines Tages werden dies autonome Kleinbusse sein.

Unsere Nachbarn haben die Bedeutung der Bahn im Fernverkehr und als Mittelverteiler erkannt. Im St. Galler Rheintal werden bis 2025 etwa 300 Mio. Franken in die Bahn-Infrastruktur investiert. In Vorarlberg werden total etwa 340 Mio. Euro in Gleisanlagen, Bahnhöfe und Haltestellen investiert. Dies in der Erkenntnis, dass eine gute Infrastruktur ein attraktives Bahn-Angebot erlaubt und so die Leute auf die Bahn umsteigen werden.

Der Ausbau der Bahnstrecke Feldkirch-Buchs zur S-Bahn Liechtenstein ist unsere Chance, in das Netz der Bahn-Mittelverteiler unserer Nachbarn eingebunden zu werden. Mit einem JA zur S-Bahn Liechtenstein werden viele Einpendler auf die Bahn als Alternative für den Arbeitsweg umsteigen. So entlasten wir unsere Strassen und der wirklich nötige und vor allem der gewerbliche Verkehr kann wieder freier fliessen.