«Gemeinschaft der Interessenvertreter» ortet bei einem NEIN «verantwortungslosen Affront»

Die DpL-Fraktion im Landtag, von links Herbert Elkuch, Erich Hasler, Thomas Rehak. 

Gemäss der «IG Mobiles Liechtenstein» geht es bei der S-Bahn-Abstimmung um die Frage, ob Liechtenstein als Wirtschaftsstandort ein Rosinenpicker bleibe (VB 26.6.2020). Damit stellen die Vertreter der IG, viele Politiker (ehemalige und gegenwärtige) unser Land in ein sehr schlechtes Licht, nämlich dass Liechtenstein bisher vor allem ein Rosinenpicker war. Als ob der Export von Löhnen, Sozialleistungen und EU-Beiträgen von jährlich über einer Milliarde Franken ins Ausland, Löhne in die Schweiz sogar ohne jede Quellensteuer, etwas mit Rosinenpickerei zu tun hat. Das Gegenteil ist der Fall. Der IG «Mobiles Liechtenstein» sind diese Geschenke jedoch noch nicht genug, sondern sie wollen, dass der hiesige Steuerzahler den Pendlern auch noch die Arbeitswegkosten zum allergrössten Teil zahlt. Die Einwohner Liechtensteins hingegen werden nach dem S-Bahn-Ausbau noch länger im Stau stehen.

Ob die Vertreter der «IG Mobiles Liechtenstein» nur aus hehren Motiven, im Interesse des Landes und der zukünftigen Generationen handeln, ist zu bezweifeln, wenn man die Lebensläufe und Tätigkeiten einiger Exponenten der «Gemeinschaft der Interessenvertreter» unter die Lupe nimmt. Da und dort spielen dann wohl auch noch eigene Interessen oder die Interessen des Arbeitgebers mit.

Wenn die «IG Interessenvertreter» dem Wähler damit drohen, dass es ein verantwortungsloser Affront wäre, wenn er dieses Projekt, das von Schwarz-Rot-Weiss unisono vertreten wird, ablehne, dann ist das eine Herabsetzung mündiger Wähler sondergleichen. Ganz zu schweigen, die einseitige Propaganda der Regierung unter dem Deckmäntelchen der «Information», welche die Gegner der S-Bahn systematisch ausklammert. Offenbar will man die Wähler mit allen Mitteln gefügig machen.

Zum guten Glück weiss der Wähler, dass mit Projekten, die von Schwarz-Rot in seltener Harmonie vertreten werden, etwas nicht stimmen kann. Deshalb Nein zu dieser S-Bahn, die unser Verkehrsproblem nicht im Ansatz löst.

Erich Hasler, DpL-Abgeordneter und Mitglied des Komitees «S-Bahn NEIN»