US-Präsident Trump verliert an Zustimmung

Trump hat dem designierten US-Präsidenten Joe Biden den Zugang zur Regierungsinfrastruktur gewährt.

 

Der US-amerikanische Präsident Donald Trump will die USA in die Normalität zurückführen, allerdings nur nach seinem Willen. Dass das nicht gut gehen kann, beweist der Streit mit den allermeisten Gouverneuren, von denen sich viele offen gegen den Präsidenten stellen. Bei der letzten repräsentativen Umfrage erhielt Trump nur noch 65% Zustimmung.

In der Zwischenzeit gelten derzeit in mehr als 40 von 50 USV-Bundesstaaten Ausgangssperren. Trump hatte mehrfach deutlich gemacht, dass er sich ein Ende der Beschränkungen wünscht, um die Wirtschaft anzukurbeln. Die Entscheidungsgewalt liegt jedoch bei den Gouverneuren der einzelnen Staaten. Sogar diese verfassungsmässig garantierten Rechte stellte Trump unlängst in Frage.

Michigans Gouverneurin Gretchen Whitmer, die inzwischen auch als mögliche Vizepräsidentin unter Joe Biden gehandelt wird, reagierte auf Trumps Twitter-Botschaften mit den Worten, sie hoffe, diese würden „nicht weitere Proteste ermutigen“. Michigan werde das Wirtschaftsleben erst dann wieder zur Normalität zurückkehren lassen, „wenn es sicher ist“, betonte sie.

Scharfe Kritik kam unterdessen vom demokratischen Gouverneur des Bundesstaates Washington. Jay Inslee verurteilte die „illegalen und gefährlichen“ Äußerungen Trumps: „Er bringt Millionen Menschen in Gefahr, an Covid-19 zu erkranken. Seine verstörenden Tiraden und seine Aufrufe, wonach Menschen Bundesstaaten ‚befreien‘ sollen, könnten auch zu Gewalt führen“, hieß es in einer Mitteilung Inslees. „Der Präsident ist entgleist.“

Schlechte Umfragewerte für Trump

Wegen der im November 2020 anstehenden Präsidentschaftswahl gerät Trump zusehends unter Druck. Nach einer Umfrage des Forschungsinstituts Pew meinen inzwischen 65 Prozent der US-Amerikaner, Trump habe zu spät auf die Corona-Bedrohung in den reagiert. 66 Prozent sorgen sich, dass die Bundesstaaten Schutzmaßnahmen zu früh aufheben könnten. Quellen: afp, dpa