Das Theater Chur lässt die Puppen tanzen

Im Rahmen der Figurentheatertage zeigt das Theater Chur am Donnerstag, 20. Februar 2020, die schweizerisch-niederländische Produktion «Blood Kiss» für Erwachsene sowie Jugendliche ab 13 Jahren. Das humorvolle Horrorspektakel von der Schweizer Gruppe KNPV und dem Danstheater AYA aus Amsterdam ist ein unsentimentales Vampir-Drama, das mit virtuosem Tanz, Puppen- und Schauspiel festgefahrene Rollenbilder wortwörtlich durcheinanderwirbelt.

Es ist Winter. Oskar lebt mit seinen beiden Müttern, einem lesbischen Paar, in einer Wohnsiedlung. Der Junge wird wegen seines Aussehens, seiner Kleider, seiner Familienverhältnisse von seinen Schulkameraden traktiert. Eines Nachts begegnet Oskar auf dem Hof einem schwarzhaarigen, blassen Mädchen. Sie stellt sich ihm als Eli vor und erzählt, dass sie mit ihrem Vater neu zugezogen ist. Die Jugendlichen freunden sich an, und Oskar verliebt sich in das seltsame Mädchen. Der introvertierte Oskar und die unergründliche Eli, beide absolute Aussenseiter, haben damit zu kämpfen, dass sie nicht den gängigen Rollenbildern entsprechen. Sie geben einander Halt, schliessen Blutsfreundschaft und werden allmählich mutiger. Das Stück oszilliert zwischen schwarzem Humor, Melancholie und sanfter Liebesgeschichte.

Die Leitung von «Blood Kiss» liegt in den Händen von Regisseur Dirk Vittinghoff (KNPV) und Choreografin Wies Bloemen (Künstlerische Leiterin Danstheater AYA). KNPV und Danstheater AYA trafen 2016 im Rahmen des von der Dampfzentrale und dem Schlachthaus Theater initiierten Mix-up!-Festivals in Bern zum ersten Mal aufeinander. Das aus dieser ersten Begegnung entstandene Stück «Blood Kiss» eröffnete im September 2018 die Saisons der beiden Festival-Initianten. Durch die Kombination von Tanz mit Theater und Puppenspiel eröffnen sich neuartige Ausdrucks- formen, die Darstellung kann in neue Dimensionen erweitert und die Schwerkraft ausgehebelt werden. «Blood Kiss» ist inspiriert von dem preisgekrönten schwedischen Spielfilm «So finster die Nacht» (2008) von John Ajvide Lindqvist.

Unter dem Label KNPV (bestehend seit 2006) entwickeln aktuell Philippe Nauer, Priska Praxmarer und Dirk Vittinghoff Stücke für Kinder und Erwachsene. Das ihnen eigene Zusammenspiel zwischen Theater und Puppenspiel haben sie perfektioniert, ihre Produktion «Fünf Gründe warum Delfine böse Tiere sind» wurde zum Schweizer Theatertreffen 2018 eingeladen. Das Danstheater AYA macht seit beinahe 30 Jahren Tanztheaterstücke mit aktuellen Themen wie kulturelle Identität, Sexualität, Gruppendruck oder Beliebtheit. Ihre Performances sind eine dynamische Mischung aus verschiedenen Tanzformen, Spielweisen und Musikrichtungen.

«Blood Kiss»: Ein humorvolles Horrorspektakel mit Tanz, Puppen- und Schauspiel von KNPV und Dansttheater AYA
Donnerstag, 20. Februar; 19 Uhr Online-Ticketing www.theaterchur.ch