Unihockey WM-Qualifikation: «Viel Gutes gesehen»

Mit der erwartet hohen Niederlage sind Liechtensteins Unihockeyaner in die WM-Qualifikation in Lettland gestartet. Die Weltklassemannschaft aus Tschechien schraubte das Skore aber erst im Schlussdrittel auf 25:0.

Mit 0:35 verlor Liechtenstein vor vier Jahren gegen Tschechien, diesmal stand 0:25 am Ende des Spiels auf der Anzeigetafel. Das sieht auf den ersten Blick verheerend aus, ist aber (leider) beim aktuellen WM-Qualifikationsmodus noch Alltag. Vier Nationen dominieren den Unihockeysport weltweit, die Auswahl Tschechiens gehört dazu. Im Gegensatz dazu ist Liechtenstein ein Mäuschen. Aber ein bissiges. Denn es brauchte schon eine gehörige Steigerung der Tschechen im Schlussdrittel, damit das „Steinzeitresultat“ auch zustande kam.

Nach 40 Minuten ging das liechtensteinische Team noch mit einem leichten Lächeln in die Kabine. Nur 0:12 stand es nach zwei Dritteln und gerade das Mitteldrittel war erste Sahne. Gerade mal vier Gegentore liessen die Liechtensteiner zu. Mehrmals kamen sie auch zu gefährlichen Gegenstössen. Einzig der krönende Abschluss fehlte. Kein Vergleich zum letzten Spiel gegen eine Top-Nation. Vor vier Jahren gegen den nachmaligen Weltmeister Finnland (0:24) kamen Liechtensteins Angreifer kaum mal über die Mittellinie.

Tschechien legte einen Gang zu
Erst im Schlussdrittel, als Tschechien sich einen Torrausch schoss und die Konzentration in der zuvor oft gut gestaffelten Abwehr Liechtensteins nachliess, fielen die Tore wie reife Aepfel. „Das war schade“, sagte Liechtensteins Nationaltrainer Marco Kipfer nach dem Spiel, „aber ich habe viel Gutes gesehen bis dahin.“ Nicht zu vergessen: Tschechien trat zwar mit einer unerfahrenen Truppe an, doch die jungen Spieler wollen sich bei Chefcoach Pete Kettunen für die WM-Endrunde im Dezember empfehlen. Kettunen konnte sich auch den Luxus leisten, die ersten 30 Minuten mit zwei Linien zu spielen und quasi bei Spielhälfte eine „neue“ Mannschaft mit zwei anderen Formationen zu bringen. Der Finne war denn auch „nur“ mit dem Schlussdrittel seiner Mannschaft zufrieden.

Für Liechtenstein geht es heute Donnerstag mit dem nächsten Gruppenspiel gegen die Niederlande (9 Uhr) weiter. Man darf gespannt sein auf den nächsten Auftritt der „Fürstensöhne“. (lu)