Unihockey: Unter dem Wert geschlagen

Doppeltorschütze: Remo Tischhauser (in Gelb) sorgt für Unruhe vor dem spanischen Tor Bild 2: Harter Kampf: Captain Mathias Inhelder wehrt sich mit allen Kräften Bild 3: Doppeltorschüte: Remo Tischhauser hat mittlerweile neun Treffer in sieben Länderspielen erzielt.

Gegen die physisch starke spanische Auswahl haben sich Liechtensteins Unihockeyaner im dritten WM-Qualispiel mit 2:8 geschlagen geben müssen. Das Resultat täuscht aber.

Das Fazit nach dem dritten Spiel der Unihockey-WM-Qualifikation in Liepaja (Lettland) bei Liechtensteins Landesauswahl bleibt das gleiche wie nach den ersten beiden Partien. Erneut musste Liechtenstein mit einer auf den ersten Blick deutlichen Niederlage vom Feld – 2:8 diesmal – doch so weit weg sind die «Fürstensöhne» nicht der Konkurrenz entfernt. 24 Torabschlüsse verzeichnete Liechtenstein, 33 die Spanier. Drei ihrer acht Tore erzielten diese in Ueberzahl, zwei waren dazu recht umstritten – eines war ein verdächtig hoher Stock, ein zweites ein Foul oder Bodenspiel. Aber am Ende war der Sieg Spaniens absolut verdient. Vor allem physisch und läuferisch besassen die Iberer deutliche Vorteile gegenüber Liechtensteins kleiner Equipe.

Lange hielt Liechtenstein die Partie offen. Beim Stand von 0:2 im ersten Drittel kam das liechtensteinische Team auch zu einem Powerplay, nutzte dies aber nicht und bekam kurz danach die Quittung mit dem 0:3. Gegen Ende des Mitteldrittels verloren die Liechtensteiner – wie schon am Vortag gegen die Niederlande – kurz die Orientierung. Drei Treffer innert drei Minuten waren die Quittung. Doch ebenfalls wie in Spiel 2 blieb die Moral auch im Schlussdrittel trotz des hohen Rückstands (1:7) intakt. Remo Tischhauser – schon Torschütze des zwischenzeitlichen 3:1 – traf in der 47. Minute zum 2:8. Mittlerweile der neunte Treffer im achten Länderspiel des pfeilschnellen Grabsers. Die letzten zehn Minuten waren dann ein wilder Fight, der mehr Eishockey denn Unihockey glich. Doch Liechtenstein hielt dem spanischen Kampfgeist mutig entgegen und verpasste mehrmals knapp den dritten Treffer.

Frankreich zum Abschluss
«Das letzte Drittel war ein Aufsteller», lobte Nationaltrainer Marco Kipfer seine tapferen Spieler. Mit nur 13 Feldspielern angetreten, hielten sie trotz müden Beinen gut mit den wirbligen spanischen Akteuren mit. Viel Mumm gab auch die lautstarke Kulisse in Liepaja, wo einige Schulklassen für eine ansehnliche Zuschauerzahl (knapp 300) und richtige Länderspielstimmung sorgten. Eine schöne Entschädigung auch für Liechtensteins Unihockeyaner, welche die undankbare Aufgabe erhielten, jeden Tag das ungeliebte Morgenspiel auszutragen. Auch am vierten Tag heisst es zeitig aufzustehen: Heute steht zum Abschluss des Turniers um 10 Uhr das Platzierungsspiel gegen Frankreich an. (lu)