Das Aushängeschild für den internationalen Gewässerschutz

Die Bodenseeseeforelle gilt als Aushängeschild für den internationalen Gewässerschutz rund um den Bodensee. Sie wandert vom Bodensee in seine Zuflüsse, wie den Alpenrhein, um dort einen geeigneten Laichplatz zu finden. Eine Broschüre sowie ein Kurzfilm informieren über das spannende Leben dieses Wanderfisches.

Seeforellen leben nur dort, wo die Wasserqualität gut ist, wo sie sich ungehindert zwischen See und Fluss bewegen können, wo  sie  zu  geeigneten Laichplätzen  aufsteigen  können  und  wo  die  Lebensbedingungen  für  die Jungfische gut sind. Blicken wir zurück: In den 1980er Jahren wäre die Bodenseeforelle beinahe ausgestorben. Dank dem internationalen Seeforellen-Schutzprogramm verbesserte sich die Situation in den darauf folgenden Jahren. Wichtige Massnahmen waren die Beseitigung von Wanderhindernissen, Schonbestimmungen und ein Aufzucht- und Besatzprogramm. Ein wichtiger Meilenstein für Liechtenstein war die Revitalisierung der Binnenkanalmündung in Ruggell im Jahre 2000. Heute kann die Seeforelle den Binnenkanal und die darin einmündenden Gewässer wieder erreichen.

Nun aber drohen neue Gefahren. Viele neue Arten sind in den Bodensee eingewandert und verändern dort das ökologische Gefüge. Auch die Folgen des Klimawandels setzen den Seeforellen zu. So werden künftig vermehrt Trockenperioden mit tiefem Wasserstand in den Zuflüssen erwartet, sowie eine Zunahme von winterlichen Hochwasserereignissen. Beides schlecht für die Seeforelle. Bei tiefen  Wasserständen in den Zuflüssen wird der Aufstieg erschwert oder verunmöglicht. Winterliche Hochwasserereignisse können zur Zerstörung der Gelege in den Flüssen führen.

Mit der aktuellen Broschüre und dem Kurzfilm machen die zwei Organisationen Internationale Bevollmächtigtenkonferenz für die Bodenseefischerei (IBKF) und die Internationale Gewässerschutzkommission für den Bodensee (IGKB) in einer gemeinsamen Kampagne auf das Leben der Seeforelle und die Bedeutung von intakten und vernetzten Lebensräumen aufmerksam. Das Amt für Umwelt, das derzeit den Vorsitz in der Arbeitsgruppe Wanderfische innehat, war an der Umsetzung dieser beiden Produkte beteiligt. Die Broschüre und der Film beinhalten auch Beispiele aus Liechtenstein.

Die Broschüre kann beim Amt für Umwelt bezogen und der Kurzfilm auf der Homepage heruntergeladen werden.