Geldabflüsse ins Ausland bei Geburten

Regierungsrat Dr. Mauro Pedrazzini hatte u.a. auch eine Kleine Anfrage des FL-Abg. Georg Kaufmann zu beantworten.

 

Regierungsrat Mauro Pedrazzini zu einer Kleinen Anfrage des Abg. Manfred Kaufmann

 

In der Landtagssitzung vom 2./3.Oktober 2019 stellte der Abg. Manfred Kaufmann eine Kleine Anfrage zu Zahlungen bei Geburten ins Ausland.

Frage:

Die Interpellationsbeantwortung der Regierung zur Transparenz betreffend Geldflüsse im Gesundheitswesen mit dem Bericht und Antrag Nr. 85/2018 hat in der Tabelle 11 aufgezeigt, dass die Aufwendungen aus Liechtenstein für die stationären Entbindungen in der Schweiz im Jahre 2015 rund CHF 2,3 Mio., im 2016 rund CHF 3,4 Mio. und im 2017 wiederum rund CHF 3,4 Mio. betrugen. Damit fliessen erheblich viele Gelder aus Liechtenstein in die Schweiz.

  1. Wie hoch waren die Aufwendungen für die stationären Entbindungen in der Schweiz im Jahre 2018 sowie – sofern schon bekannt – im ersten Semester 2019 im Bereich der Geburtshilfe insgesamt und aufgeteilt nach Kosten für die Krankenkassen und den Staatsbeitrag an stationäre Leistungen?
  1. Wie hoch waren die Aufwendungen für die stationären Entbindungen in Österreich im Jahre 2018 sowie – sofern schon bekannt – im ersten Semester 2019 im Bereich der Geburtshilfe insgesamt und aufgeteilt nach Kosten für die Krankenkassen und den Staatsbeitrag an stationäre Leistungen?
  1. Welcher Anteil von diesen Geldern könnte man in etwa durch die Wiedereröffnung der Geburtenabteilung beim Landesspital in Liechtenstein behalten

Antwort:

Allgemeines:

Die zitierte Tabelle 11 im BuA Nr. 85/2018, Aufwendungen für stationäre Entbindungen von liechtensteinischen Versicherten in der Schweiz, beinhaltet Schwangerschaft und Geburt sowie Neugeborene. Im Folgenden sind die Fragen analog zur genannten Tabelle beantwortet.

Zu Frage 1:

Die Aufwendungen für 329 Geburten in der Schweiz betrugen im Jahr 2018 CHF 3.5 Mio. und im ersten Halbjahr 2019 für bislang 162 Geburten CHF 1.9 Mio. Der Anteil der Kassen betrug CHF 1.6 Mio. im Jahr 2018 und CHF 0.8 Mio. bisher im Jahr 2019. Der Staatsanteil betrug CHF 1.9 Mio. für 2018 bzw. CHF 1.1 Mio. für 2019.

Zu Frage 2:

Im Landeskrankenhaus Feldkirch fanden im Jahr 2018 12 Geburten statt. Die Kosten dafür beliefen sich auf CHF 74‘000, die sich die Kassen und der Staat zu je 50% teilten. Im Jahr 2019 gab es bisher nur zwei Geburten. Die Kosten beliefen sich auf CHF 10‘000, die wieder je zur Hälfte von den Kassen und dem Staat getragen werden.

Zu Frage 3:

Der Geburtenanteil am Liechtensteinischen Landesspital lag vor Schliessung der Geburtenabteilung bei ca. 60% aller liechtensteinischen Geburten. Das bedeutet, dass fast zwei Drittel dieser Ausgaben dem Landesspital zufliessen könnten.