Die Zukunftsaufgaben Liechtensteins

Foto: Von links: Peter Eisenhut, Stiftungsratspräsident Stiftung Zukunft Liechtenstein; Thomas Lorenz, Geschäftsführer Stiftung Zukunft Liechtenstein; Peter Beck, Projektleiter Stiftung Zukunft Liechtenstein und LPC-Präsident Peter Rutz. 

Szenario: Stiftung Zukunft: »Anstelle von Dörfern Aufbau von drei Städten»

 

Die künftige Raumentwicklung und die Frage der Alterspflege sind hoch aktuelle Themen in Liechtenstein. Der Internationale Liechtensteiner Presseclub (LPC)  und die Sektion Medien und Kommunikation der Wirtschaftskammer liessen sich von der Stiftung Zukunft.li aus erster Hand informieren.  

Die Bevölkerung wächst stetig, immer mehr Arbeitskräfte kommen täglich über die Grenze in unser Land – nur der Boden vergrössert sich nicht: Liechtenstein bleibt bei 160 Quadratkilometern, wobei davon nur ein Teil für Besiedlung, Wirtschaft und für die Landwirtschaft zur Verfügung steht. Aufgrund modernster Medizin und gesunder Ernährung werden die Menschen immer älter, die frühere Alterspyramide hat eine andere Form bekommen, der Bedarf an Pflegepersonal für ältere Menschen steigt. Über die Situation der Raumentwicklung und über den Bedarf an Fachpflegepersonal veröffentlichte die Stiftung Zukunft.li in diesem Jahr zwei Studien, die aber nicht nur den Ist-Zustand darstellen, sondern auch Anstösse für die Zukunftsgestaltung in den beiden Bereichen geben.

Der Internationale Liechtensteiner Presseclub und die Sektion Medien und Kommunikation der Wirtschaftskammer liessen sich auch dieses Jahr über die neuen Studien durch Peter Eisenhut, Peter Beck und Thomas Lorenz informieren. Die von Peter Beck für die künftige Raumentwicklung in der Einleitung genannten Zahlen lassen aufhorchen: Die ausgeschiedenen Wohnzonen in den Gemeinden sind relativ grosszügig, denn rein theoretisch hätten darin nicht nur die knapp 40’000 Einwohner Platz, sondern könnten 144’000 Personen beherbergen. Ferner bewegen sich täglich rund 32’000 Menschen in Liechtenstein vom Wohnort zum Arbeitsplatz – 22’000 aus dem benachbarten Ausland und 10’000 innerhalb von Liechtenstein. Was also ist zu tun, um der steigenden Nachfrage nach Wohnraum und besserer Bewältigung des Verkehrsaufkommens zu tun?

Anstelle von Dörfern drei Städte

Die Studie gibt eine Reihe von Denkanstössen und blickt auch über den Tellerrand hinaus in entsprechende Bestrebungen in anderen Ländern. Grundsätzlich fordert die Studie einen breit abgestützten Meinungsprozess über die gewünschte Raumentwicklung. Für Diskussionsstoff ist gesorgt, allein schon durch die provokative Idee, die jetzigen Dörfer aufzuheben und an deren Stelle drei Städte – Unterland, Oberland und Balzers – aufzubauen.

Studie «Wer pflegt und betreut uns im Alter?»

Die Bevölkerungsentwicklung spielt nicht nur bei der Siedlungs- und Verkehrspolitik eine Rolle, sondern im Bereich der Pflege älterer Menschen. Thomas Lorenz legte die Grundzüge der Studie «Wer pflegt und betreut uns im Alter?» vor, informierte über die Altersentwicklung und betonte die Bedeutung der Freiwilligenarbeit in der Alterspflege. Allein die Zahlen über die Bevölkerungsverteilung in den verschiedenen Altersgruppen zeigen auf, dass Massnahmen dringend notwendig werden. Im Jahr 2030 wird etwa jeder vierte Einwohner in Liechtenstein über 64 Jahre alt sein, bis 2050 dürfte dieser Anteil auf fast einen Drittel der Bevölkerung ansteigen. Das heisst, dass in den nächsten Jahren und Jahrzehnten ein erhöhter Bedarf an Pflegepersonal vorhanden sein wird. In diesem Zusammenhang kommt der Freiwilligenarbeit in der Altersbetreuung eine wichtige Rolle zu, die laut Thomas Lorenz die Lebensqualität von betreuten älteren Menschen erhöht und im Idealfall einen Heimeintritt zeitlich verzögern kann. (LPC)

Nähere Informationen über diese und andere Studien: www.stiftungzukunft.li