Spitalneubau in Appenzell auf der Kippe

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In Sachen Spitalneubau verhält es sich im Kanton Appenzell Innerrhoden(AI) ähnlich wie beim Spitalneubau in Vaduz. Es sei eine Zangengeburt, schreibt FM1Today in der heutigen Online-Ausgabe. Bevor das Appenzeller Spital für 41 Mio. Franken neu gebaut werden könne, hat sich der Innerrhoder Grosse Rat am Montag, 21. Oktober mit der Zukunft des Projektes nochmals befasst.

Das Stimmvolk hat an der Landsgemeinde 2018 dem Rahmenkredit in Höhe von 41.Mio. Franken für den Neubau bereits zustimmt. Allerdings sprechen die leeren Betten und ein jährliches DEFIZIT von 1,4 Mio. Franken im 2018 für eine nochmaliges Überdenken des Projektes. Es ist – so schreibt die FM1 Today) – zur Stunde noch unklar «ob das Ambulante Versorgungszentrum Plus (AVZ) überhaupt in dieser Form realisiert werden kann». Die Regierung muss das Projekt nochmals überdenken, heisst es weiter.

Rückläufige Fallzahlen

Am Montag wurde die Zukunft des Spitals im Grossen Rat diskutiert. Das Marktpotenzial in Appenzell Innerrhoden sei rückläufig, sagt Antonia Fässler, Gesundheitsdirektorin und Verwaltungsratspräsidentin des Spitals Appenzell, gegenüber TVO. «Wir gehen zwar davon aus, dass wir einige Fälle mehr behandeln könnten, doch die werden nicht bei uns bezogen.»

«Sich antizyklisch verhalten»

Für Grossrätin Angela Koller (CVP) ist klar, dass angesichts der aktuellen Lage eine neue Auslegeordnung gemacht werden muss – und gegebenenfalls ein erneuter Segen der Landsgemeinde nötig wird: «Man hat die Verantwortung, hinzuschauen, falls die Entwicklung nicht in die richtige Richtung geht.» Anders sieht es Grossrat Albert Manser (KGV), der nach wie vor an AVZ+ festhält. «Wenn die Spitäler rundum zugehen, kann man sich auch antizyklisch verhalten.» Appenzell habe schon heute ein kleines, aber feines Spital. «Wir müssen an unsere Chancen glauben, statt darauf rumzutrampeln, und an einem Strick ziehen.»

Die Regierung will wegen der finanziellen Lage die Zusammenarbeit mit dem Ausserrhoder Spitalverbund oder Sparmassnahmen prüfen. Im nächsten Januar will die Regierung entsprechende Varianten vorlegen.