VCL: Fahrrad statt Pillen

Zur Verbesserung der öffentlichen Gesundheit sollten Regierung, Gemeinden und Arbeitgeber das zu Fuss Gehen und Radfahren im Alltag bewusst fördern.

Das würde sehr viel Geld im Gesundheitswesen einsparen und die Lebensqualität und Produktivität der Mitarbeitenden erhöhen sowie die Verkehrs- und Umweltprobleme reduzieren. Arbeits- und Besorgungswege eignen sich besonders gut für aktive Mobilität im Alltag.

Die sitzende Lebensweise vieler Menschen kombiniert mit mangelnder Bewegung und nicht angepasster Ernährung ist schuld für viele Zivilisationskrankheiten wie: Bluthochdruck, Herzkrankheiten, Schlaganfall, Diabetes und einige Krebserkrankungen. Nach medizinischer Erkenntnis würden viele Bluthochdruckpatienten bei mehr Bewegung im Alltag ihre Medikamente nicht brauchen. Damit mehr aktive Mobilität im Alltag sicher ist, braucht es eine angepasste Infrastruktur. Laut Velojournal 2019 Spezial meint Stefan Siegrist, Direktor der BfU-Schweiz: “Die Infrastruktur ist sehr wichtig. Und eine gute Netzplanung mit Veloinfrastruktur-Implementierung ist für die BfU die wichtigste Massnahme zur Reduktion der Velounfälle.”

Dem VCL wurde kürzlich anonym per Post ein Artikel von Spiegel-online zugestellt mit dem Titel: Todesrisiko für Radfahrende ist dreimal höher als für Autofahrende. Diese Aussage muss im Zusammenhang gesehen werden. Denn der Gesundheitsnutzen des Radfahrens ist um ein Vielfaches höher als das Gesundheitsrisiko. Laut der VCL-Broschüre 2019-02 “Aktive Mobilität als Säule der Mobilitätswende” beträgt der durchschnittliche Effekt auf die Lebensdauer in Tagen beim Umstieg vom Auto auf das Fahrrad bei einer täglichen Velo-Strecke von 10 Kilometer: Luftverschmutzung minus 21 Tage, Verkehrsunfälle minus 7 Tage, Körperliche Bewegung plus 240 Tage. Der positive Nettoeffekt des Radfahrens beträgt also im Durchschnitt plus 212 Lebenstage. Radfahrende leben gesunder und länger!