Kinder und Jugendliche übergeben Petition an Vorsteher

Die zweite Woche des Sommer-Camps der Offenen Jugendarbeit Ruggell, Gamprin, Schellenberg (RuGaSch) hatte den Schwerpunkt «Natur und Mensch». Ca. 30 Buben und Mädchen zwischen 8 und 13 Jahren aus den drei Gemeinden genossen eine abwechslungsreiche sowie interessante Campwoche. Auf dem Programm standen Workshops wie auch ein Besuch bei einem Bauernhof in Ruggell und bei der Altstoffsammelstelle Limsenegg. Deponiewart Wolfgang Büchel zeigte den Teenager auf, wie wichtig das korrekte Recyceln ist und machte auch auf die immer grössere Umweltverschmutzung aufmerksam. Ein Schwerpunkt fand dabei der Plastikkonsum von uns allen, der intensiv in der Runde diskutiert wurde. Wie kann unser Plastikkonsum verringert werden, was können wir dafür tun und vor allem, wie können wir Kinder und Jugendliche darauf aufmerksam machen? Folglich entstand die Idee einer Petition.

Die Kinder und Jugendlichen befassten sich im Anschluss dieses Besuchs in der Projektwoche „Natur und Mensch“ über die Auswirkungen unseres Plastikkonsums und der Umweltverschmutzung. Überall nimmt die Vielfalt der Pflanzen- und Tierwelt ab und ihre Lebensräume werden immer mehr beschnitten und zerstört. Der Mensch, bewusst oder unbewusst, stellt wirtschaftliche Interessen oft über den Schutz der Natur. Die Natur wird in der Politik allzu oft unter den Teppich gekehrt: In der Landwirtschaftspolitik, in der Raumplanung, bei der Jagdgesetzgebung oder in Energie- und Klimafragen. Deshalb braucht es Lösungen, welche die Natur respektieren, schützen und fördern.

Übergabe der Petition an die Vorsteher
An der Schlussveranstaltung am Donnerstagabend, den 18. Juli 2019 übergaben die Teenager in Anwesenheit ihrer Eltern Ruggells Vorsteherin Maria Kaiser-Eberle und Gamprins Vorsteher Johannes Hasler eine entsprechende Petition. Darauf steht unter anderem: „Ich möchte meine Gemeinde ermutigen, global zu denken und lokal zu handeln“ und „Ich fordere den liechtensteinischen Handel dazu auf, seine Produkte frei von Wegwerfplastik zu machen. Wir sammeln Müll, recyceln und zahlen Steuern für die Müllentsorgung. Doch all unsere Bemühungen bleiben aussichtslos, wenn immer mehr Plastik in Umlauf gebracht wird. Wer Wegwerfplastik herstellt, nimmt in Kauf, dass es achtlos weggeworfen wird und in den Wäldern, Feldern und den Ozeanen landet. Die Produzenten haben es in der Hand – sie sind an der Wurzel des Problems und müssen jetzt Verantwortung übernehmen.“ Schellenbergs Vorsteher Norman Wohlwend wird die Petition nach seinem Urlaub ebenfalls erhalten.

Die Kinder und Jugendlichen forderten dann direkt die Vorsteher auf: „Helfen Sie uns, um auf das Plastikproblem aufmerksam zu machen“. Vorsteherin Maria Kaiser-Eberle betonte, dass sie dieses Engagement der Kinder und Jugendlichen sehr gut und sehr wichtig findet. Man kann nicht mehr wegschauen, sondern jeder und jede Einzelne muss handeln, um unsere Umwelt zu schützen. Vorsteher Johannes Hasler ergänzte, dass jeder und jede von uns bereits im Kleinen beginnen kann, um einen wesentlichen Beitrag für unsere Umwelt zu leisten. Beide bedankten sich für die Überreichung der Petition und zeigten mit Beispielen auf, wie in den Gemeinden der Plastikkonsum bereits eingeschränkt wird. So wird unter anderem bei den eigenen Veranstaltungen wie auch intern in den Verwaltungen auf Plastik verzichtet, indem mit dem Projekt „Waterfootprint“ nur noch das eigene Leitungswasser in eigenen Mehrfachglasflaschen getrunken wird.